* Die EUROPÄISCHE ZENTRALBANK wird der schwächelnden Wirtschaft im Euro-Raum heute voraussichtlich mit noch tieferen Zinsen und weiteren Konjunkturhilfen unter die Arme greifen. Volkswirte erwarten, dass die Währungshüter den Einlagensatz noch tiefer in den negativen Bereich senken werden. Er liegt bereits bei minus 0,4 Prozent. Die Ökonomen erwarten zudem, dass die EZB Erleichterungen für die Banken beschließen wird. So sollen die Folgen schärferer Strafzinsen für Banken abgemildert werden. Verbraucherverbände befürchten dennoch, dass die Institute die immer höheren Belastungen auf ihre Kunden abwälzen werden.
* EZB - Die Notenbank wird Insidern zufolge in ihren neuen Konjunkturprognosen voraussichtlich von einem schwächeren Wachstum ausgehen als bisher erwartet wird. Für dieses und nächstes Jahr sagten EZB-Volkswirte jetzt nur ein Wachstum voraus, das knapp oberhalb von ein Prozent liege, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zudem werde für die kommenden Jahre damit gerechnet, dass die Inflation sowie die Rate für die Kerninflation, die schwankungsreiche Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, etwas verhaltener zunehme.
* IAA - Heute offizielle Eröffnung der Messe in Frankfurt mit Bundeskanzlerin Merkel. Die Politik sieht sich mit immer lauteren Rufen aus der Branche nach Staatshilfe für Elektroautos konfrontiert. Grünen-Chef Robert Habeck forderte ein grundlegendes Umsteuern in der deutschen Automobil-Politik und ab 2030 nur noch die Zulassung emissionsfreier Pkw.
* HANDEL - US-Präsident Donald Trump verschiebt die Erhöhung von Zöllen auf chinesische Importe um zwei Wochen. Die Abgaben auf Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar würden erst ab dem 15. Oktober erhoben, teilte Trump mit. Ursprünglich sollten die neuen Zölle bereits am dem 1. Oktober gelten. Dies sei ein Zeichen des guten Willens.
* ORACLE - Der Chef des SAP-Rivalen Oracle, Mark Hurd, nimmt sich überraschend eine Auszeit aus gesundheitlichen Gründen. Seine Aufgaben sollen vorübergehend von Oracle-Gründer Larry Ellison sowie Co-Konzernchefin Safra Catz übernommen werden. Darüber hinaus legte Oracle seinen Bericht für das erste Quartal vor. Der Überschuss ging im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar zurück.
* R+V VERSICHERUNG - Der Lebensversicherer schließt angesichts der lockeren Geldpolitik der EZB eine Senkung des Garantiezinses nicht aus. "Es ist sicher richtig, dass es zunehmend schwierig wird, die Garantie von 0,9 Prozent noch zu halten", sagte R+V-Vorstandschef Norbert Rollinger dem "Handelsblatt". Die Deutsche Aktuarvereinigung werde in den kommenden Monaten darüber reden müssen, ob der Garantiezins noch einmal gesenkt werden müsse.
* YAHOO JAPAN - Die Online-Plattform rüstet sich mit einem Zukauf für den Wettbewerb mit Rivalen wie Amazon oder Rakuten. Für umgerechnet 3,3 Milliarden Euro (400 Milliarden Yen) erwirbt Yahoo Japan 50,1 Prozent an dem Online-Modehändler Zozo, wie Yahoo Japan bekanntgab. Zozo-Gründer Yasaku Maezawa gibt im Zuge der Transaktion den Großteil seiner Aktien ab und tritt als Firmenchef zurück.
* US-Präsident Donald Trump hält sich zu einer möglichen Lockerung von Sanktionen gegen den Iran bedeckt. "Wir werden sehen, was passiert", sagte er zu Journalisten auf eine entsprechende Frage. Der Abgang von Trumps Sicherheitsberater John Bolton hatte Spekulationen entfacht, dass die US-Regierung gegenüber dem Iran eine mildere Haltung einnehmen könnte. Bolton galt als außenpolitischer Hardliner vor allem in der Iran- und Nordkorea-Politik. Bolton habe einige Fehler gemacht, sagte Trump. Für den vakanten Posten habe er fünf Kandidaten im Auge, die er für qualififiert halte.
* BREXIT - Die britische Regierung rechnet im Falle eines Brexit ohne Abkommen mit Lebensmittelknappheit und öffentlichen Unruhen, dies geht aus einem nun offengelegten Dokument hervor, das die Grundlage für Johnsons No-Deal-Ausstieg ist. Das Worst-Case-Szenario geht davon aus, dass die Öffentlichkeit und der Handel aufgrund der andauernden politischen Unsicherheit nicht auf die unmittelbaren Folgen am Brexit-Stichtag vorbereitet sind. Für die oppositionelle Labour Partei ist das Dokument der Beweis, dass der Brexit ohne Abkommen mit zu hohen Risiken für England einhergeht und Johnson bisher das Volk über die Konseqzenzen belogen hat.
rtr