* ÖSTERREICH/WAHL - Bei der österreichischen Nationalratswahl hat wie erwartet die Volkspartei (ÖVP) unter Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz einen haushohen Sieg errungen. Die Konservativen kamen bei der vorgezogenen Wahl auf gut 37 Prozent und sind damit gestärkt aus dem sogenannten Ibiza-Skandal hervorgegangen. Der 33-jährige ÖVP-Chef Kurz sagte, er sei "fast sprachlos" über das Wahlergebnis. "Es waren schwere vier Monate, aber heute hat uns die Bevölkerung zurückgewählt". Kurz wurde im Frühjahr nach dem Ibiza-Skandal und dem Bruch der rechts-konservativen Regierung aus ÖVP und FPÖ über ein Misstrauensvotum gestürzt.
* VOLKSWAGEN - Vor dem Oberlandesgericht Braunschweig beginnt heute der größte Prozess im VW-Dieselskandal. In dem Musterverfahren geht es um Schadenersatzforderungen Hunderttausender VW-Kunden, die sich durch die Manipulation von Abgaswerten geschädigt sehen. Stellvertretend für die inzwischen fast 470.000 Käufer von Fahrzeugen der Marken VW, Audi, Seat und Skoda, die sich ins Klageregister eingetragen haben, zieht die Verbraucherzentrale Bundesverband vor Gericht. Sie wird dabei vom Autoclub ADAC unterstützt. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr die Möglichkeit geschaffen, Verbraucheransprüche zu bündeln.
* Die COMMERZBANK sucht laut "Handelsblatt" den Schulterschluss mit den Sparkassen. Es gebe innerhalb des Instituts eine Arbeitsgruppe, die sich mit einer möglichen Zusammenarbeit mit dem Sparkassensektor beschäftigt, zitiert die Zeitung mehrere mit dem Thema vertraute Personen. Die Gruppe solle ausloten, ob und wie die Commerzbank und öffentlich-rechtliche Institute gemeinsam agieren könnten.
* SUNRISE - Der Schweizer Telekomkonzern hat die geplante Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC deutlich reduziert. Sunrise plane nun eine Kapitalerhöhung über 2,8 statt der bislang angepeilten 4,1 Milliarden Franken, wie das Unternehmen mitteilte. Damit will sich Sunrise die Zustimmung der Aktionäre auf einer für den 23. Oktober geplanten außerordentlichen Generalversammlung sichern.
* SOFTWAREONE - Der Informatik-Dienstleister will an die Schweizer Börse. Mit dem Schritt wolle die Firma ihren Bekanntheitsgrad erhöhen und sich Zugang zum Kapitalmarkt verschaffen, teilte SoftwareOne mit. Das Angebot an die Investoren werde voraussichtlich nur bestehende Aktien der bisherigen Eigentümer umfassen.
* CHINA/HANDEL - Chinesische Unternehmen stehen nach dem Worten von Handelsminister Zhong Shan wegen des Zollstreits mit den USA unter Druck. "Der Handel steht vor beispiellosen Herausforderungen", sagte Zhong in Peking. Die Volksrepublik werde mehr importieren. Maßnahmen zur Stabilisierung des Handels würden Früchte tragen. Details nannte der Minister nicht.
* ITALIEN - Die italienische Regierung rechnet im kommenden Jahr mit einer höheren Neuverschuldung. Das Haushaltsdefizit werde "in der Mitte zwischen 2,04 und 2,4 Prozent" des Bruttoinlandsproduktes liegen, sagte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri dem Fernsehsender RAI. Für dieses Jahr hatte die vorherige Regierung einen Fehlbetrag von 2,4 Prozent geplant, dieses Ziel dann aber wegen steigender Zinsen für Staatsanleihen und nach einem heftigen Streit mit der EU-Kommission auf 2,04 Prozent reduziert. Italien muss seinen Haushalt im nächsten Monat der Brüsseler Behörde präsentieren.
* DEUTSCHLAND/KLIMA - Die CDU denkt an ein radikales Umsteuern in der Klimaschutz- und Energiepolitik. Nach der Einführung eines CO2-Preises auch für die Bereiche Verkehr und Gebäude will die CDU-Spitze eine Abschaffung der bisherigen Förderung der Erneuerbaren Energien in Angriff nehmen. "Die Ausbildung der Bepreisung durch den Emissionshandel im Verkehr und Gebäudebereich wollen wir durch einen verbindlichen und unbürokratischen Entlastungspfad im Bereich der EEG-Umlage und der Stromsteuer begleiten", heißt es in einem Reuters vorliegenden Entwurf, den der CDU-Bundesvorstand heute beschließen soll.
* USA/TRUMP/URKAINE-AFFAIRE - Der Wistleblower in der Ukraine-Affäre um US-Präsident Donald Trump steht einem CBS-Bericht zufolge unter dem Schutz von Bundesbehörden. Trump erklärte, dass er sowohl den Wistleblower, den er "seinen Ankläger" nannte, als auch die Person, die an den anonymen Geheimdienstmitarbeiter "unrechtmäßig Informationen herausgegeben habe", treffen wolle. "Hat diese Person etwa den US-Präsidenten bespitzelt? Große Konsequenzen!", schrieb Trump auf Twitter.
rtr