* USA/FED - Trotz der rasant gestiegenen Inflation in den USA wird die Notenbank laut Fed-Chef Jerome Powell Geduld bewahren. Die Preisanstiege seien wie die Daten vom Arbeitsmarkt und beim Wirtschaftswachstum Ergebnis der "ungewöhnlichen Situation" in der abklingenden Pandemie, sagte er vor dem Corona-Unterausschuss im Kongress. Die Notenbank werde die Zinsen nicht präventiv aus Furcht vor einer einsetzenden Inflation erhöhen. Die Preissprünge seien zum großen Teil durch die Wiedereröffnung der Wirtschaft bedingt, wie man etwa an den teurer gewordenen Gebrauchtwagen ablesen könne. Man brauche wohl noch "etwas Geduld", um zu sehen, was sich wirklich tue. Doch die zu beobachtenden Effekte sprächen nicht für eine weitgehend angespannte Wirtschaft, die höhere Zinsen erfordern würde.

* DEUTSCHLAND - Die Bundesregierung will heute den Entwurf für den Bundeshaushalt 2022 beschließen, der mit der Bundestagswahl Ende September allerdings verfällt. Der neugewählte Bundestag wird voraussichtlich im nächsten Jahr den Haushaltsplan für das dann bereits laufende Jahr beschließen. Der Etatentwurf macht aber deutlich, von welcher Finanzlage eine neue Bundesregierung ausgehen muss. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plant in seinem Entwurf mit 99,7 Milliarden Euro neuen Schulden.

* KLIMA - Die Bundesregierung will heute ein sogenanntes Sofortprogramm für den Klimaschutz anstoßen. Das Maßnahmenpaket umfasst Förderprogramme für Investitionen von gut acht Milliarden Euro etwa im Gebäude-, Energie- und Verkehrsbereich, die größtenteils auf die Jahre 2022 und 2023 entfallen. Darunter sind etwa 4,5 Milliarden Euro für energieeffiziente Gebäude, aber auch 650 Millionen Euro zur Aufstockung der sogenannten Klimaschutzverträge, mit denen eine CO2-freie Produktion der Industrie unterstützt werden soll. Die Mittel stehen aber nur zur Verfügung, wenn sie mit dem Haushalt für 2022 im kommenden Jahr vom dann neugewählten Bundestag so beschlossen werden.

* SIEMENS HEALTHINEERS - Die Medizintechnik-Tochter von Siemens verbündet sich für zehn Jahre mit dem gemeinnützigen Gesundheitsdienstleister Prisma Health im US-Bundesstaat South Carolina. Im Zuge dieser "Value Partnership" rüstet Siemens Healthineers Kliniken mit seiner ganzen Palette an Medizintechnik aus. Zudem soll ein "Intelligence Insights Center" entstehen - mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung voranzubringen. Es sei der größte dieser Art von Großaufträgen, den Healthineers in den USA bisher geschlossen habe, erklärte Amerika-Chef David Pacitti. Zum genauen Volumen sei Stillschweigen vereinbart.

* LEONI - Der österreichische Unternehmer Stefan Pierer will seinen Anteil an dem fränkischen Autozulieferer weiter aufstocken. Seine Holding strebt den Kauf von bis zu 3,1 Millionen Aktien an, das entspricht 9,6 Prozent an dem Spezialisten für Bordnetze, wie Leoni mitteilte. Je Aktie bietet Pierer 12,50 Euro.

* BOSCH - Einem Bericht der "SZ" zufolge trifft sich am Donnerstag der Aufsichtsrat des Automobilzulieferers, um auch über eine Nachfolge von Bosch-Chef Volkmar Denner zu sprechen. Nach Informationen der Zeitung gibt dieser seinen Posten schon zum Jahresende ab, obwohl sein Vertrag noch bis zum Sommer läuft.

* BIKE24 - Der Dresdner Online-Fahrradhändler nimmt mit seinem Börsengang 322 Millionen Euro ein. Das Unternehmen teilte nach eigenen Angaben 21,5 Millionen Aktien zum Preis von je 15 Euro zu. Der Zuteilungspreis liegt damit am unteren Ende der Zeichnungsspanne, die bis 19 Euro reichte. 100 Millionen Euro gehen an Bike24 selbst. Mit dem Geld will Firmengründer und -Chef Andres Martin-Birner die Expansion in weitere europäische Länder finanzieren.

* INTEL - Der US-Chiphersteller kündigt den Aufbau zwei neuer Sparten an. Die eine solle sich auf Software konzentrieren und die andere auf Hochleistungsrechner und Grafik, wie Intel mitteilte.

* USA - Angesichts des kräftigen Aufschwungs in den USA kann die Fed nach Ansicht der Notenbankerin Mary Daly möglicherweise Ende dieses Jahres ihre Geldspritzen verringern. Sie sei mit Blick auf die Konjunkturerholung optimistisch gestimmt, sagte die Chefin des Fed-Bezirks San Francisco. Die Fed hat die Richtung vorgegeben, dass sie die monatliche Dosis ihrer Geldspritzen in Höhe von 120 Milliarden Dollar so lange beibehalten will, bis erhebliche Fortschritte bei Preisstabilität und Beschäftigung erreicht sind. Diese Zielmarken kämen nun in Sichtweite, sagte Daly. "Ich denke, wir könnten irgendwann gegen Ende des Jahres soweit sein oder Anfang nächsten Jahres." Es sei angemessen, damit zu beginnen, sich darauf vorzubereiten.

rtr