* G20 - Die Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer kommen ab heute in Venedig zusammen. Wichtigstes Thema bei den Beratungen wird die zuletzt vereinbarte globale Steuerreform sein, die für Unternehmen eine Mindeststeuer von 15 Prozent vorsieht und Schwellenländern mehr Steuereinnahmen abgeben soll. Es wird erwartet, dass die G20-Staaten dafür am Samstag grünes Licht geben. Im Abschlusskommunique zu dem Treffen dürfte die Industriestaaten-Organisation OECD, die die Verhandlungen zur Steuerreform koordiniert, aufgefordert werden, bis Oktober letzte technische Details zu klären und einen Plan zur Umsetzung auszuarbeiten.
* VOLKSWAGEN - Nach zwei Anläufen könnte der Vertrag von VW-Konzernchef Herbert Diess (62) jetzt doch vorzeitig verlängert werden. Der Aufsichtsrat von Volkswagen werde bei einer Sitzung heute über einen Vierjahresvertrag bis Oktober 2025 beraten, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Über Details werde noch gesprochen. Hauptthema des Treffens der VW-Kontrolleure ist die für nächste Woche angekündigte Präsentation der Konzernstrategie 2030.
* CECONOMY - Die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding durch Ceconomy stockt. Das Unternehmen verwies auf eine vorläufige Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Düsseldorf zur Freigabe einer geplanten Kapitalerhöhung. Mehrere Aktionäre hatten gegen die Maßnahme geklagt, mit der der Erwerb der Anteile finanziert werden sollte. Die Elektronikhandelsholding sehe nicht mehr die ausreichende Sicherheit, dass die Transaktion im laufenden Geschäftsjahr vollzogen werden könne. Jedoch beabsichtige die Firma weiterhin, die Komplettübernahme umzusetzen.
* BILFINGER - Der Industriedienstleister liebäugelt mit Zukäufen. Ziel sei, einzelne Regionen oder Industriebereiche zu stärken, sagte Interim-Chefin und Finanzchefin Christina Johansson der "Börsen-Zeitung". "Ein oder zwei Ergänzungsakquisitionen würden unsere Marktposition in der Instandhaltung jenseits des Atlantiks stärken." In Europa sei das Thema Energiewende interessant.
* AIRBUS - Der europäische Flugzeugbauer hat im ersten Halbjahr 297 Flugzeuge ausgeliefert. Das ist gut die Hälfte mehr als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres (196), aber noch deutlich weniger als in der ersten Hälfte des noch nicht von der Corona-Krise belasteten Jahres 2019 (389). Zugleich gingen 165 Neubestellungen ein, wie Airbus mitteilte. Nach Abzug von Stornierungen früherer Aufträge blieb unter dem Strich aber nur ein Zuwachs von 38 Orders. Allein im Juni kamen 73 Aufträge herein, während 77 Flugzeuge ausgeliefert wurden.
* BAFIN - Einem Zeitungsbericht zufolge hat der Personalrat der Finanzaufsicht die neuen Regeln für private Finanzgeschäfte von Mitarbeitern als unverhältnismäßig kritisiert und eine finanzielle Kompensation für die Einschränkungen gefordert. "Wir erachten den aktuellen Regelungszustand innerhalb der Bafin als unbefriedigend und verfassungsrechtlich bedenklich", zitierte das "Handelsblatt" aus einem ihm vorliegenden Brief des Bafin-Personalratsvorsitzenden Andreas Wolter an Finanzstaatssekretär Jörg Kukies.
* CHINAS Produzenten haben ihre Preise im Juni weniger stark angehoben und konnten Unternehmen dadurch etwas entlasten. Der Erzeugerpreisindex (PPI) stieg um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten auch mit einem Plus von 8,8 Prozent gerechnet, nachdem es im Mai noch einen Anstieg von 9,0 Prozent gegeben hatte.
* BREXIT - Der Ausstieg aus der Europäischen Union (EU) kommt Großbritannien teurer zu stehen als erwartet. Die Regierung in London müsse der EU im Rahmen der Brexit-Austrittsvereinbarung 47,5 Milliarden Euro zahlen, wie aus dem EU-Haushaltsbericht für 2020 hervorgeht. Die Gesamtsumme ist höher als ursprünglich angenommen. Die britische unabhängige Haushaltsbehörde OBR hatte im März 2018 den Betrag auf lediglich 41,4 Milliarden Euro geschätzt.
* USA - US-Präsident Joe Biden will trotz der Gefahr eines Bürgerkriegs den geplanten Abzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan bis Ende August abschließen. Der Militäreinsatz ende am 31. August. Die Einwohner Afghanistans müssten nun alleine entscheiden, wie ihre Zukunft und ihr Land gestaltet werden sollten. "Wir sind nicht nach Afghanistan gegangen, um eine Nation zu bilden," sagte Biden. Tausende einheimische Übersetzer, die für das US-Militär gearbeitet hätten, sollen vor dem Abzug der amerikanischen Soldaten aus dem Land in Sicherheit gebracht werden.
rtr