* LANDTAGSWAHLEN - CDU und SPD haben bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg deutliche Verluste hinnehmen müssen, bleiben aber jeweils stärkste Kraft. Die AfD schaffte in beiden Bundesländern den Sprung auf den zweiten Platz und kommt jeweils deutlich über die 20-Prozent-Marke. In Brandenburg kam die SPD auf rund 26 Prozent und die AfD auf 23 Prozent. In Sachsen erreichte die CDU 32 und die AfD 27 Prozent. Die beiden Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU/Sachsen) und Dietmar Woidke (SPD/Brandenburg) können damit wohl im Amt bleiben. Kretschmers Koalition mit der SPD und Woidkes Regierung mit der Linkspartei haben aber keine Mehrheit mehr. Beide Politiker brauchen somit eine Koalition aus drei Parteien, da sie eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ausgeschlossen haben.
* LANDTAGSWAHLEN - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat sich besorgt über das Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen geäußert. "Die relative Stärke der AfD in Sachsen und Brandenburg bereitet uns Arbeitgebern zunehmend Sorge, da die verbalen Äußerungen führender Parteimitglieder geeignet sind, den guten Ruf der auch in diesen Bundesländern international tätigen Wirtschaft zu schädigen", sagte Kramer. "Beide Ministerpräsidenten müssen ihren deutlichen persönlichen Wahlerfolg als Auftrag begreifen, eine Regierung zu bilden, die die Wirtschaft kräftigt und damit die Lebensperspektiven der Menschen noch stärker verbessert, als es bisher der Fall war."
* USA/CHINA - Im Handelsstreit haben beide Staaten die Zollschraube weiter angezogen. Die USA führten wie angekündigt zum 1. September Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 125 Milliarden Dollar ein. Ausnahmen, etwa für Produkte, die bereits auf dem Transportweg sind, gibt es nicht. US-Präsident Donald Trump forderte US-Firmen am Wochenende erneut auf, Zulieferer außerhalb Chinas zu finden. Im Gegenzug erhob auch China weitere Zölle auf US-Produkte.
* ARGENTINIEN - Inmitten der finanziellen Turbulenzen in der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas stellt sich der Internationale Währungsfonds als großer Geldgeber hinter das Land. Der IWF werde in engem Kontakt mit den Regierungsbehörden bleiben und in den aktuell herausfordernden Zeiten weiter zu Argentinien stehen, sagte ein IWF-Sprecher am Sonntag. Die Schuldenkrise hatte sich über das Wochenende weiter zugespitzt. Die Regierung ergriff am Sonntag Maßnahmen zu Kapitalkontrollen. So benötigen große Exporteure nun eine Erlaubnis der Zentralbank zum Kauf von Fremdwährungen und zur Überweisung von Devisen ins Ausland.
* VOLKSWAGEN zahlt in den USA knapp 100 Millionen Dollar an Autobesitzer wegen unkorrekter Angaben zum Benzinverbrauch. Das Unternehmen habe einem entsprechenden Vergleich zugestimmt, teilte VW mit. Den Angaben zufolge geht es um rund 98.000 Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Bentley, Audi und Porsche.
* VOLKSWAGEN wird in den USA dem "Handelsblatt" zufolge nicht von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen. Eine entsprechende Vereinbarung habe VW mit der US-Umweltbehörde EPA getroffen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Sie habe bindende Wirkung für sämtliche staatliche US-Einrichtungen. Volkswagen muss im Gegenzug allerdings einen zweiten US-Aufseher in der Wolfsburger Konzernzentrale akzeptieren.
* TLG IMMOBILIEN - Die Gewerbeimmobilien-Firma TLG erwirbt ein Aktienpaket über 9,99 Prozent am Rivalen AROUNDTOWN. Darüber hinaus seien Gespräche mit Aroundtown über einen möglichen Zusammenschluss geführt worden, teilte das Unternehmen mit. Ferner habe TLG mit dem Aroundtown-Aktionär Avisco eine Optionsvereinbarung über einen weiteren Anteil von 4,99 Prozent an Aroundtown abgeschlossen, wonach TLG ein Erwerbsrecht zum Kauf dieses Anteils erhalte. Im Fall einer vollständigen Ausübung der Option würde sich die Beteiligung von TLG an Aroundtown auf 14,99 Prozent erhöhen und TLG zum größten Aktionär an Aroundtown machen.
* DEUTSCHE BAHN - Finanzchef Alexander Doll zufolge läuft der Prozess zum Verkauf der britischen Tochter Arriva nach Plan. "In Kürze erwarten wir als nächsten Schritt bestätigende Angebote mehrerer Parteien", sagte er der "FAZ". Allerdings sei ein Börsengang weiter nicht ausgeschlossen. "Wir haben immer gesagt, dass wir parallel zum Verkauf auch alternativ einen Börsengang vorbereiten. Dies ist weiterhin eine realistische Möglichkeit."
* BREXIT - Die Gegner eines ungeregelten Brexit im britischen Parlament werden diese Woche nach Labour-Angaben versuchen, einem solchen Vorgehen von Premierminister Boris Johnson per Gesetz einen Riegel vorzuschieben. Die Pläne für die Gesetzgebung sollten am Dienstag präsentiert werden, kündigte Labours Brexit-Sprecher Keir Starmer an. Ziel sei es, Johnson an einem EU-Austritt ohne Abkommen zu hindern.
* ITALIEN - Die Gespräche über die Bildung einer neuen Regierung werden nach Einschätzung von Ministerpräsident Giuseppe Conte bis spätestens Mittwoch abgeschlossen sein. Die Stimmung zwischen den Sozialdemokraten (PD) und der 5-Sterne-Bewegung sei gut und er rechne mit einem Einigung auf ein Bündnis, sagte Conte am Sonntag Am Dienstag oder spätestens am Mittwoch würden die Partner wohl zu Staatspräsident Sergio Mattarella gehen würden, um ihre Pläne vorzulegen.
rtr