* BREXIT - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat zurückhaltend auf die neuen Vorschläge aus Großbritannien zur Lösung des Brexit-Streits reagiert. Es bestünden weiterhin problematische Punkte in dem Vorstoß, teilte die EU-Kommission mit. Großbritannien müsse vor allem in der Frage der irischen Grenze noch nachbessern. Zuvor hatte Juncker ein Telefonat mit dem irischen Ministerpräsidenten Leo Varadkar geführt.

* HANDEL - Im Streit mit den USA über geplante Strafzölle auf Importe aus der EU hat sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz gegen sofortige Gegenmaßnahmen ausgesprochen. "In einer globalisierten Welt nützen Handelskonflikte niemandem, das zeigen die vergangenen Monate", sagte Scholz der "Bild". "Deshalb werden wir entschlossen, aber besonnen auf die neue Lage reagieren." Frankreich hatte den USA zuvor mit Sanktionen der EU gedroht, sollten die Vereinigten Staaten nicht auf die EU zugehen.

* WIRECARD - Im Konflikt um die Berichterstattung über den deutschen Zahlungsdienstleister sieht sich die "Financial Times" durch eine Untersuchung von Juristen bestätigt. Die Ermittlungen der von der "FT" beauftragten Anwaltskanzlei RPC hätten keine Hinweise darauf erbracht, dass es - wie von Wirecard der Zeitung vorgeworfen - Absprachen zwischen Reportern und Spekulanten gegeben habe. Chefredakteur Lionel Barber zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden und erklärte, die Zeitung stehe zu ihrer Berichterstattung.

* OSRAM - Ergebnis der Übernahmeofferte von ASM wird erwartet. Der österreichische Sensorhersteller braucht 62,5 Prozent der Osram-Aktien, damit die Übernahme des Münchener Lichtkonzerns klappt.

* HP - Der US-Computerhersteller will sich von Tausenden Mitarbeitern trennen. Im Rahmen des Restrukturierungsplans für das Geschäftsjahr 2020 sollen etwa 7000 bis 9000 Arbeitsplätze abgebaut werden, wie das Unternehmen mitteilte. HP schätzt, dass der Umbau zu jährlichen Einsparungen von etwa einer Milliarde Dollar bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022 führen wird.

* FACEBOOK hat eine neue App an den Start gebracht, die dem Betreiber des Messengerdienstes SNAPCHAT Konkurrenz macht. Mit der "Threads"-App auf der Plattform Instagram könnten schnell Fotos oder Nachrichten gepostet werden und zwar nur an enge Freunde, teilte Facebook mit. Dabei solle die Privatsphäre der Benutzer geschützt werden.

* THOMAS COOK - Der österreichische Ableger des insolventen britischen Reisekonzerns wird nach Angaben des Gläubigerschutzverbandes KSV1870 geschlossen. Da ein Fortbetrieb in der Insolvenz nicht möglich sei, werde die Liquidation des Unternehmens eingeleitet, teilte der Verband mit.

* APPLE liebäugelt nach den Worten von Konzernchef Tom Cook anders als der Internetkonzern Facebook nicht mit die Einführung einer digitalen Währung. "Ich denke wirklich, dass eine Währung in den Händen der Länder bleiben sollte", sagte Cook der französischen Tageszeitung "Les Echos". "Eine private Firma sollte nicht versuchen, sich auf diese Weise Macht zu verschaffen."

* GROSSBRITANNIEN - Die britische Konjunktur hat sich im dritten Quartal einer Umfrage zufolge merklich abgekühlt. Der Umsatz in der Industrie fiel so stark wie seit Ende 2011 nicht mehr, wie die British Chambers of Commerce's (BCC) mitteilte. Auch im wesentlich größeren Dienstleistungssektor ging es bergab, wenn auch nicht so kräftig. "Unsere Ergebnisse deuten auf einen besorgniserregenden Rückgang der britischen Wirtschaftstätigkeit hin", sagte BCC-Chefvolkswirt Suren Thiru und begründete dies mit der anhaltenden Unsicherheit über den Brexit und einer schwächeren Weltkonjunktur.

* USA - Führende US-Notenbanker zeigen sich offen für weitere Zinssenkungen angesichts neuer Hinweise auf eine Konjunkturabkühlung in der weltgrößten Volkswirtschaft. "Ich bin extrem aufgeschlossen, eine Anpassung vorzunehmen, wenn es die richtige Politik ist", sagte Charles Evans, der Präsident der regionalen Chicago Federal Reserve Bank, in Madrid. Auch sein Kollege Robert Kaplan von der Federal Reserve in Dallas sagte, er sei "aufgeschlossen". Er beobachte "extrem genau", um zu sehen, wie sich zuletzt schwächere Konjunkturdaten auf Verbraucher und Arbeitsmarkt auswirkten.

rtr