* HANDEL - Der erste Teil eines lange erwarteten Handelsabkommens zwischen den USA und China wird Insidern und Handelsexperten zufolge möglicherweise erst im kommenden Jahr abgeschlossen. China verlange eine Aufhebung zusätzlicher Zölle, während die US-Regierung ebenfalls weitere Forderungen stelle, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mit der Sache vertrauten Personen. US-Präsident Donald Trump und seinem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer sei klar, dass ein Abkommen nicht als gut für die USA betrachtet würde, wenn es nicht Kernfragen wie geistiges Eigentum und Technologie-Transfer angehe, sagte eine der Personen.
* HANDEL - Die EU-Kommission und die Bundesregierung haben sich einem Zeitungsbericht zufolge ernüchtert über den Verlauf der Handelsgespräche mit China geäußert. "Weder bei den Verhandlungen über ein Investitionsschutzabkommen noch der WTO-Reform habe es Fortschritte gegeben, da China sich nicht bewegt habe", zitierte das "Handelsblatt" aus einem vertraulichen Bericht des deutschen EU-Botschafters.
* USA/TRUMP - Eine Schlüsselfigur in der Ukraine-Affäre hat US-Präsident Trump belastet und erstmals auch hochrangige Mitarbeiter des Präsidenten ins Zentrum der Ermittlungen gerückt. Der US-Botschafter bei der EU Sondland sagte in der Anhörung für das von den oppositionellen Demokraten angestrebte Amtsenthebungsverfahren, auf Anordnung Trumps sei Unterstützung für die Ukraine von Gegenleistungen der dortigen Regierung abhängig gemacht worden. Außenminister Pompeo sei involviert, Vizepräsident Pence informiert gewesen. Trump wieß alle Vorwürfe zurück und sah sich in Teilen von Sondlands Aussage bestätigt.
* THYSSENKRUPP: Der Mischkonzern hat nach hohen Verlusten die Dividende kassiert und rechnet im laufenden Geschäftsjahr unter dem Strich mit noch schlechteren Zahlen. Die Maßnahmen für eine bessere Performance würden im laufenden Jahr noch nicht voll durchschlagen, der Nettoverlust wegen der geplanten Restrukturierungen deutlich höher sein, kündigte die neue Vorstandschefin Martina Merz an. Im vergangenen Geschäftsjahr 2018/19 fuhr der Konzern einen Nettoverlust von 304 Millionen Euro ein nach einem Fehlbetrag von 62 Millionen Euro im Vorjahr. Die Dividende fällt aus.
* HONGKONG - Das US-Repräsentantenhaus hat die bereits vom Senat bewilligten Gesetzesentwürfe zur Unterstützung der Protestbewegung in Hongkong durchgewunken. Damit ist der Weg frei für die Unterzeichnung durch Präsident Donald Trump. Zehn Tage hat er dafür Zeit, falls er sich nicht für ein Veto entscheidet. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, der Präsident beabsichtige, die Gesetzesentwürfe zu unterzeichnen.
* FED - Die US-Notenbank hat nach drei Zinssenkungen in diesem Jahr für Dezember den Beginn einer Ruhephase signalisiert. Zwei Währungshüter wollten in den Begleittext zum jüngsten Zinsentscheid von Ende Oktober hineinschreiben lassen, dass eine weitere Senkung nur bei einbrechendem Wirtschaftswachstum in Frage komme. Sie konnten sich damit zwar nicht durchsetzen. Doch zeigen die Mitschriften der Sitzung, dass einige Währungshüter mit sich ringen mussten, um der Senkung Ende vorigen Monats zuzustimmen.
* VOLKSWAGEN - Die vom Dieselskandal erschütterte Volkswagen-Tochter AUDI kommt nicht zur Ruhe. Nach dem vorzeitigen Abgang zweier Chefs und anderer Spitzenmanager wechselt Audi im kommenden Jahr drei weitere Vorstandsmitglieder aus. Mit Firmenchef Bram Schot werden auch die Vorstände für Finanzen, Einkauf und Personal ersetzt, wie Audi nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte.
* DAIMLER - Der mit dem Abgasskandal bei Daimler befasste Stuttgarter Richter Fabian Richter Reuschle will laut "Handelsblatt" die wichtigsten Streitpunkte nun dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg vorlegen. In einer vorläufigen Analyse habe der Richter deutlich Stellung gegen den Autobauer bezogen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf die ihr vorliegende Stellungnahme. Darin betone Reuschle unter anderem, dass seiner Meinung nach die Abgas-Grenzwerte nicht nur auf dem Prüfstand, sondern auch im Straßenbetrieb grundsätzlich einzuhalten seien.
* SAP-Aufsichtsratschef und -Mitgründer Hasso Plattner hat Aktien des Software-Riesen im Wert von etwa 100 Millionen Euro verkauft. Das ging aus Pflichtmitteilungen hervor. Der 75-Jährige hält damit einem SAP-Sprecher zufolge noch geschätzte 6,2 Prozent an dem Walldorfer Konzern nach 6,3 Prozent, die im Februar bekanntgeworden waren.
* ALLIANZ-Chef Oliver Bäte rechet mit Konsolidierungen in der Versicherungsbranche. Der Druck enstehe durch die notwenigen Investitionen in neue Technologien, in die Marke und den Kundenzugang, sagte er der "FAZ". "Versicherer, die nicht innovativ und nicht schnell sind, und denen es an Größe mangelt, werden es schwer haben." Zukäufe seien inzwischen allerdings sehr teuer geworden. "Wir werden nichts machen nur wegen der schieren Größe."
rtr