* RUSSLAND - Ein Rettungsflugzeug ist einem Medienbericht zufolge in der Nacht in Deutschland gestartet, um den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny nach dessen mutmaßlicher Vergiftung aus der russischen Stadt Omsk abzuholen. Das Flugzeug mit einem Rettungsteam an Bord habe um 03.11 Uhr in Nürnberg abgehoben, berichtete die "Bild"-Zeitung. "Der Flieger ist in der Luft, wir haben seit 00.35 Uhr alle notwendigen russischen Papiere und hoffen, dass Alexej morgen früh transportfähig ist, so dass wir ihn direkt nach Berlin fliegen können", sagte der Gründer der Initiative "Cinema for Peace", Jaka Bizilj, der die Rettungsaktion mitorganisierte, der Zeitung. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Hilfe in einem deutschen Krankenhaus angeboten.

* IRAN - Die USA haben mit einem Schreiben an den UN-Sicherheitsrat einen Mechanismus in Gang gesetzt, der nach dem Willen von US-Präsident Donald Trump zur Wiedereinsetzung sämtlicher Sanktionen gegen den Iran führen soll. In dem Brief warfen die USA der Führung in Teheran am Donnerstag vor, gegen das 2015 geschlossene Atomabkommen zu verstoßen. Damit beginnt eine 30-Tage-Frist zu laufen, die zum erneuten Inkrafttreten der seit 2015 aufgehobenen Strafmaßnahmen gegen den Iran führen könnte. Ob die USA diesen sogenannten Snapback-Mechanismus allerdings überhaupt auslösen können, ist umstritten, da Trump bereits 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgetreten war.

* VOLKSWAGEN - Ein US-Gericht hat Teile einer Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen VW im Diesel-Skandal verworfen. Übrig blieb nach der Entscheidung von Bundesbezirksrichter Charles Breyer in San Francisco unter anderem die Forderung nach gewissen Entschädigungszahlungen. Zudem war der Versuch von Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn erfolglos, die SEC-Klage gegen ihn abzuschmettern. Stellungnahmen der SEC und von VW lagen zunächst nicht vor. Ein Anwalt von Winterkorn lehnte einen Kommentar ab.

* BAYER schafft sich in den USA eine weitere Klagewelle vom Hals. Der Konzern einigte sich dort mit dem Großteil der Klägerinnen wegen der Sterilisationsspirale Essure. Bayer habe Vereinbarungen getroffen, mit denen etwa 90 Prozent der insgesamt fast 39.000 Essure-Klagen in den USA beigelegt würden, teilte das Unternehmen mit. Dabei handelt es sich um Klagen, die schon eingereicht worden seien sowie zum Teil noch nicht eingereichte. Bayer legt für den Vergleich insgesamt rund 1,35 Milliarden Dollar auf den Tisch. Darin enthalten ist eine Pauschale für Ansprüche, für die noch keine Vereinbarungen vorliegen.

* APPLE - Prominente US-Medien wollen einer Zeitung zufolge bessere Bedingungen von Apple im App-Store. In einem Brief an Konzernchef Tim Cook verlangte ein Brachenverband als Vertreter etwa der "New York Times", der "Washington Post" und des "Wall Street Journal" mehr Geld aus digitalen Abos, die über den Online-Laden laufen, wie das "Wall Street Journal" selbst berichtete. Eine Stellungnahme von Apple lag zunächst nicht vor.

* UBER/LYFT - Ein kalifornisches Berufungsgericht hat die Fahrdienstleister zunächst davor bewahrt, ihre Fahrer als Angestellte einstufen zu müssen. Sie können weiter als Subunternehmer behandelt werden, bis über das eigentliche Verfahren entschieden wird. Beide Firmen hatten erklärt, die Auflagen eines unteren Gerichts unmöglich bis zum Ablauf der Frist ab Freitag umsetzen zu können und mit der Einstellung ihrer Dienste gedroht. Als Angestellte hätten die Fahrer ein Recht etwa auf Mindestlohn und bezahlte Krankheitstage.

* NOVARTIS - Der Schweizer Pharmakonzern darf in den USA das Leukämie-Mittel Kesimpta (ofatumumab) künftig zur Behandlung bei Patienten mit Multiple Sklerose einsetzen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe die entsprechende Zulassung für das elf Jahre alte Medikament erteilt, gab Novartis bekannt. Die Zulassung in Europa werde bis zum zweiten Quartal 2021 erwartet.

* USA/FED - Gegen eine Nominierung der umstrittenen Kandidatin für einen Direktorenposten bei der US-Notenbank Fed, Judy Shelton, regt sich Widerstand. Eine Gruppe von ehemaligen Fed-Mitarbeitern schickte ein Schreiben an die US-Senatoren mit der Bitte, Sheltons Ernennung abzulehnen. Zu der 38-köpfigen Gruppe gehören ehemalige Ökonomen, Anwälte und Notenbankpräsidenten. Sie stellen Sheltons Eignung für einen Posten bei der Fed infrage. Ihre Ansichten seien extrem und unüberlegt.

* USA - Ökonomen rechnen einer Reuters-Umfrage zufolge mit einem Wirtschaftswachstum in den USA von 18,8 Prozent im dritten Quartal umgerechnet auf das Jahr. Im vergangenen Quartal war die US-Wirtschaft um 32,9 Prozent geschrumpft. Für das vierte Quartal erwarten die mehr als 110 befragten Ökonomen ein Wachstum von 6,1 Prozent, etwas weniger als die im Juli vorhergesagten 6,5 Prozent.

* GROßBRITANNIEN - Die britischen Verbraucher haben sich in einer Umfrage im August etwas zuversichtlicher mit Blick auf ihre finanzielle Lage in den kommenden Monaten gezeigt. Zunehmend Sorgen machten sie sich allerdings über die wirtschaftlichen Aussichten. Der GfK-Index für das Verbrauchervertrauen stagnierte bei -27 und hält damit seit Anfang Juli das gleiche Niveau.

rtr