* DEUTSCHE BANK: Das Institut verabschiedet sich von seinen einstigen Ambitionen im globalen Investmentbanking und will bis 2022 weltweit 18.000 Jobs streichen, jede fünfte Stelle. "Heute haben wir die umfassendste Transformation der Deutschen Bank seit Jahrzehnten vorgestellt", sagte Konzernchef Christian Sewing am Sonntag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats. Dazu zählen ein Komplettrückzug aus dem Aktienhandel und Einschnitte im Anleihehandel. Neu eingerichtet wird eine Unternehmensbank, die Dienstleistungen für Firmenkunden und den Zahlungsverkehr bündelt. Auch eine interne "Bad Bank" wird wieder installiert. Die Kosten im Konzern sollen bis Ende 2022 auf 17 Milliarden Euro sinken. Die Aktionäre müssen zwar kein frisches Kapital zuschießen, allerdings fällt die Dividende für 2019 und 2020 aus. Im laufenden Jahr erwartet die Deutsche Bank wegen der Umbauarbeiten einen Verlust.

* KOALITION: In der großen Koalition eskaliert der Streit über die Wahl von Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer warnte die SPD davor, im Europäischen Parlament gegen die Bundesverteidigungsministerin zu stimmen und damit deutschen Interessen zu schaden. "Wenn es so kommen sollte im Parlament, dass Ursula von der Leyen nicht die erforderliche Mehrheit erhält, auch wegen des Agierens der SPD, dann ist das auf jeden Fall eine maximale und massive Belastung der Regierungsarbeit und der Koalition", sagte die CDU-Chefin am Sonntag im ZDF. SPD-Politiker wie Ralf Stegner betonten dagegen, dass die 16 SPD-Europaabgeordneten gegen von der Leyen stimmen würden. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CSU) brachte in der "Bild" eine Minderheitsregierung ins Gespräch.

* GRIECHENLAND steht vor einem Machtwechsel. Die konservative Nea Demokratia (ND) wurde bei der Parlamentswahl stärkste Kraft. Nachwahlbefragungen zufolge dürfte ihre Mehrheit so groß ausfallen, dass sie alleine regieren kann. Wahlsieger Kyriakos Mitsotakis erklärte, er werde sich für "weniger Steuern, viele Investitionen, für gute und neue Jobs sowie für Wachstum einsetzen, das zu besseren Gehältern und höheren Renten in einem effizienten Staat führen wird". Der bisherige Ministerpräsident Alexis Tsipras räumte seine Niederlage ein.

* IRAN/ATOMABKOMMEN: Der Iran zieht sich aus der Erfüllung weiterer Auflagen des Atomabkommens zurück und dämpft damit Hoffnungen der Europäer, die Vereinbarung nach dem Ausstieg der USA noch retten zu können. Die Führung in Teheran sei absolut bereit, die Uran-Anreicherung über die Grenzen des Abkommens hinaus auszuweiten, erklärten Regierungsvertreter am Sonntag. Dies gelte sowohl für die Menge des angereicherten Urans als auch für den Grad der Anreicherung. Zudem werde der Iran die Erfüllung der Auflagen aus dem Abkommen alle 60 Tage weiter reduzieren, bis die übrigen Unterzeichner das Land vor den US-Sanktionen schützten. Die Tür zur Diplomatie sei noch nicht geschlossen. US-Präsident Trump warnte den Iran, "besser vorsichtig" zu sein.

* TÜRKEI/NOTENBANK: In der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan im Streit über die seiner Ansicht nach zu hohen Zinsen Notenbankchef Murat Cetinkaya entlassen. Damit will die Regierung der schrumpfenden türkischen Wirtschaft ein neuen Schub geben. Analysten halten es für möglich, dass die Zentralbank unter neuer Leitung auf ihrer Sitzung am 25. Juli eine Zinssenkungsrunde beginnt. Unklar ist, wie die Abberufung an den Finanzmärkten und bei ausländischen Investoren ankommen wird. Dort war Erdogans wiederholte Kritik an der Notenbank als Angriff auf deren Unabhängigkeit aufgefasst worden. * DEUTSCHLAND/USA: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier wird heute für einen fünftägigen Besuch in den USA erwartet. Der CDU-Politiker reist zunächst ins Silicon Valley unweit von San Francisco, wo er sich bei Google, Apple & Co ein Bild von den neuesten Technologien machen und Kooperationsmöglichkeiten ausloten will. Am Mittwoch und Donnerstag soll er dann in Washington Gespräche mit der US-Regierung zum Handelskonflikt führen.

* BMW will einem Zeitungsbericht zufolge einen Nachfolger für Konzernchef Harald Krüger schnell ins Amt heben. Schon auf der Branchenmesse IAA im September solle ein neuer BMW-Chef auf der Bühne stehen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise.

* Die COMMERZBANK will dem "Handelsblatt" zufolge am Donnerstag einen neuen Firmenkundenvorstand präsentieren. Der Aufsichtsrat werde sich an dem Tag auf einer außerordentlichen Sitzung mit der Nachfolge von Michael Reuther befassen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Insider. Noch sei nichts in trockenen Tüchern, aber eine Entscheidung sei wahrscheinlich.

* OSRAM: Die Finanzinvestoren Bain und Carlyle, die ein Übernahmeangebot für den Lichtkonzern abgegeben haben, sind im Falle des Gelingens der Pläne dem "Handelsblatt" zufolge zu Zukäufen bereit. Es gebe bereits eine Liste mit potenziellen Akquisitionszielen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise. Auch Milliardenzukäufe seien nicht ausgeschlossen.

* STEINHOFF: Der Finanzchef des südafrikanisch-deutschen Möbelkonzerns, Philip Dieperink, tritt zurück. Sein Nachfolger wird Vorstandsmitglied Theodore de Klerk, der seinen Posten zum 1. September antritt.

* FUCHS PETROLUB: Der Schmiermittelhersteller rechnet für das erste Halbjahr 2019 mit einem Gewinneinbruch. Bei einem Umsatzrückgang von einem Prozent auf 1,3 Milliarden werde das Ebit knapp 20 Prozent unter Vorjahr liegen, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit. Die Gesamtjahresprognose von zwei bis vier Prozent mehr Umsatz und fünf bis acht Prozent weniger Ebit werde nicht erreicht.

* SOFTBANK: Die US-Behörden haben eine Milliarden-Investition des japanischen Konzerns in die Roboterauto-Tochter von GENERAL MOTORS, Cruise, genehmigt. Softbank dürfe nun 2,25 Milliarden Dollar in Cruise investieren und einen Sitz im Verwaltungsrat übernehmen, teilte das US-Unternehmen mit.

rtr