* USA/HILFSPAKET - US-Präsident Donald Trump hat die Verhandlungen mit den oppositionellen Demokraten über ein neues Corona-Hilfspaket bis nach der Präsidentenwahl am 3. November abgesagt. "Ich habe meine Vertreter angewiesen, die Verhandlungen zu stoppen", twitterte das mit dem Coronavirus infizierte Staatsoberhaupt am Dienstag, einen Tag nachdem Trump aus dem Krankenhaus entlassen und wieder ins Weiße Haus eingezogen war. "Unmittelbar nachdem ich gewonnen habe, werden wir ein großes Konjunkturpaket verabschieden, das sich auf hart arbeitende Amerikaner und kleine Geschäfte konzentriert."
* USA/IMPFSTOFF - Die US-Gesundheitsbehörde FDA schraubt die Anforderungen für die Zulassung von Coronavirus-Impfstoffen nach oben. Es müsse zwei Monate lang bei der Hälfte der Testpersonen einer Impfstoffstudie die Wirkung beobachtet werden, teilte die Behörde am späten Dienstag mit. Damit ist es unwahrscheinlich, dass noch vor den US-Präsidentschaftswahlen ein Impfstoff vorliegt. US-Präsident Trump äußerte sein Missfallen über Twitter: "Neue FDA-Regeln erschweren es, die Zulassung von Impfstoffen vor dem Wahltag zu beschleunigen. Nur eine weitere heimtückische politische Attacke!"
* USA/WAHLKAMPF - Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden erwägt, die zweite Fernsehdebatte mit US-Präsident Donald Trump kommende Woche auszusetzen, falls Trump zu diesem Zeitpunkt noch positiv auf das Coronavirus gestestet ist. "Wenn er noch Covid hat, sollten wir keine Debatte führen", sagte Biden am Mittwoch mitreisenden Reportern auf seiner Wahlkampftour. Trump hält ungeachtet seiner Infektion an dem Duell fest.
* CONTINENTAL - Der kriselnde Autozulieferer will sich von Unternehmensteilen trennen. Dabei gehe es um bestimmte Einheiten des Automotive-Geschäfts einschließlich Teilen der Antriebssparte Vitesco Technologies, sagte Conti-Chef Elmar Degenhart der "FAZ". "Auch in der Industriesparte Contitech schließen wir solche Schritte nicht aus." Für einige Sparten würden bereits Gespräche mit möglichen Interessenten geführt. "Das Reifengeschäft ist davon nicht betroffen", machte Degenhart klar.
* DAIMLER - Der Automarkt wird sich nach Einschätzung von Daimler-Chef Ola Källenius im kommenden Jahr vom Einbruch in der Corona-Krise erholen. "Ich erwarte, dass der Markt auf ein normales Niveau auf Jahresbasis zurückkehrt 2021", sagte Källenius. Daimlers Pkw-Marke Mercedes-Benz werde trotz der stärkeren Konzentration auf profitable Modelle beim Jahresabsatz nicht unter die Marke von zwei Millionen Fahrzeugen rutschen.
* APPLE - Der Unterhaltungskonzern kündigt eine Spezialveranstaltung für den 13. Oktober an. Apple wolle in der nächsten Woche neue Produkte vorstellen, teilte das Unternehmen mit. Experten rechnen mit der Präsentation einer neuen iPhone-Familie, die 5G-fähig sein dürfte.
* WIRECARD - Die Banken des insolventen Finanzdienstleisters hatten einem Zeitungsbericht zufolge keinen Einblick in den nicht öffentlichen Prüfbericht von EY. Dies sei offenbar nicht Teil des Konsortialvertrages gewesen, berichtet die "Börsen-Zeitung" unter Berufung auf Angaben aus den Reihen mehrerer Mitglieder des 15 Banken starken Konsortiums, das Wirecard Finanzierungen über insgesamt 1,76 Mrd. Euro einräumte. Stattdessen hätten sich die Banken etwa auf das uneingeschränkte Testat im Jahresabschluss und das Investment-Grade-Rating gestützt. EY hatte in dem Prüfbericht vor Ungereimtheiten bei Wirecard gewarnt. Gegenüber der Zeitung äußerten sich die Konsortialbanken, unter ihnen ABN AMRO, COMMERZBANK, ING und LBBW, nicht.
* BOEING - Die Aussichten für den weltweiten Flugzeugmarkt haben sich nach der jährlichen Prognose des US-Flugzeugbauers wegen der Corona-Pandemie eingetrübt. Boeing sieht die Nachfrage nach neuen Verkehrsflugzeugen in den nächsten zehn Jahren mit 18.350 um elf Prozent niedriger als noch vor einem Jahr. Insgesamt dürften Fluggesellschaften und Leasingfirmen bis dahin 2,9 Billionen Dollar für neue Maschinen ausgeben.
* FED - US-Notenbank-Chef Jerome Powell sieht die heimische Wirtschaft immer noch anfällig für gravierende Rückschläge. Die Konjunkturerholung von den Folgen der Corona-Krise ist aus seiner Sicht immer noch wacklig. Die Wirtschaft könne in eine Abwärtsspirale geraten, falls das Virus nicht effektiv eingedämmt werde, sagte Powell auf einer Veranstaltung. Unternehmen und Haushalte benötigten mehr Unterstützung. "Zu wenig Hilfen würden zu einer schwachen Erholung führen, was unnötige Härten für Haushalte und Unternehmen erzeugt", warnte er.
* CORONA-HILFEN - Große Teile des Konjunkturpakets der Bundesregierung sind bei der EU dem "Handelsblatt" zufolge noch nicht zur Genehmigung angemeldet. "Bisher wurde von den elf Maßnahmen des deutschen Konjunkturpakets eine Maßnahme förmlich bei der Kommission angemeldet und eine Maßnahme genehmigt", zitiert die Zeitung aus einer Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage der Grünen im Europaparlament. "Die Kommission kann ausschließlich Maßnahmen prüfen und genehmigen, für die ein Mitgliedstaat eine förmliche Anmeldung mit allen erforderlichen Informationen vorgelegt hat."
* DEUTSCHLAND/EU/RUSSLAND - Der vergiftete Kremlkritiker Alexei Nawalny hat die Bundesregierung und die EU aufgefordert, hart gegen Kreml-nahe Oligarchen, Politiker und Unternehmen vorzugehen. "Sanktionen gegen das ganze Land funktionieren nicht. Das Wichtigste ist, Einreisesperren gegen Profiteure des Regimes zu erlassen und ihr Vermögen einzufrieren", sagte Nawalny der "Bild". Der russische Oppositionspolitiker forderte einen Baustopp der Gaspipeline Nord Stream 2 sowie das Einfrieren von Vermögenswerten und Reiseverbote gegen Einzelpersonen.
* USA/TRUMP - Die sozialen Netzwerke Twitter und Facebook haben Einträge des US-Präsidenten Donald Trump gelöscht, da sie die Regeln gegen Fehlinformationen über das Coronavirus verletzt haben. Trump hatte am Dienstag in seinen Beitragen nahegelegt, die Pandemie sei wie eine Grippe. "Wir haben diese falsche Informationen über die Gefährlichkeit des Coronavirus gelöscht", sagte ein Facebook-Sprecher Reuters. Zu dem Zeitpunkt sei der Beitrag von Trump rund 26.000 Mal geteilt worden.
rtr