Der Bitcoin konnte vergangene Woche erneut zulegen und nun auch die Marke von 16.000 Dollar knacken. Der Weg zum Allzeithoch von knapp 20.000 Dollar noch in diesem Jahr ist nun fast schon unvermeidlich. Seit September ist die Leitwährung bereits über 60 Prozent nach oben geschnellt. Die Altcoins sind demgegenüber in den vergangenen Monaten erheblich zurückgeblieben. Dies zeigt eine Übersicht der Top20 von cryptorank.io unten. So ist der Bitcoin in den vergangenen drei Monaten um 32 Prozent gestiegen, während nur sehr wenige Coins überhaupt im Plus lagen. Bei den meisten Coins gab es in dieser Zeit sogar kräftige Abschläge. Dies könnte sich in nächster Zeit aber ändern. So könnte Litecoin gerade die lange negative Phase beenden und den Bitcoin outperformen. Auch die sehr gute Performance vieler DeFi-Token in den vergangenen Tagen spricht für eine Trendwende bei den Altcoins.

Good Morning Mainstream


Die Mainstream-Medien sind aufgewacht und entdecken zunehmend Bitcoin & Co. So titelte die FAZ "Der Bitcoin ist zurück" und beschreibt den Nachfrageboom und das immer einfachere Investieren in diesen Markt. "Kursziel 100.000 Dollar? Die Profis steigen am Bitcoin-Markt ein" Das Handelsblatt sieht Kryptoanlagen zwar als höchst riskant an mit der Gefahr eines möglichen Totalverlustes. Aber hinter dem jüngsten Auftrieb steckt ein Megatrend, nämlich der Einstieg institutioneller Investoren auf breiter Front. Die professionellen Kunden treiben den Preis jetzt zusätzlich. So verwaltet Fidelity Investments derzeit rund 3,3 Billionen Dollar und empfiehlt seinen Kunden gleichzeitig Im Portfoliomix ein Krypto-Investment von ein bis fünf Prozent des Gesamtvermögens. Würden Fidelitys Kunden diesem Ratschlag folgen und nur zwei Prozent des Vermögens in Bitcoin anlegen, entspräche dies einem Viertel von dessen derzeitiger Marktkapitalisierung. Daraus leitet sich ein sehr optimistisches Szenario für den weiteren Kursverlauf ab, denn diese steigende Nachfrage trifft auf ein strikt begrenztes Angebot. Nicht umsonst bezeichnet man den Bitcoin auch als digitales Gold. Aber es gibt auch Gegenstimmen, die den Wandel des Bitcoin von einer Währung hin zu einem Anlageobjekt als sehr gefährlich für den weiteren Erfolg sehen. Im Gegensatz zu dem in der Industrie oder als Schmuck verwendeten Gold könnte ein nicht zum Bezahlen verwendeter Bitcoin überflüssig werden. Zumal vorstellbar ist, dass er durch neue und "bessere" Coins ersetzt werden könnte. Allerdings geht das im Handelsblatt zu findende Argument fehl, dass bei der Entwicklung von eigenen Token durch die Zentralbanken wie die People’s Bank of China der Bitcoin dann keine Rolle mehr spielt. Das Konzept des Bitcoins bleibt nämlich trotzdem einzigartig. Während auch die digitalen Währungen durch die Zentralbanken beliebig inflationiert werden können, ist das beim Bitcoin eben gerade nicht der Fall. Deswegen ist und bleibt der Bitcoin ein Fluchtinstrument aus den inflationierten und beliebig inflationierbaren Fiat-Währungen.

Gegenläufige Entwicklung zum Gold


Der Bitcoin hat zuletzt einsam seine Bahnen gezogen. Das digitale Gold hat seit Anfang Oktober um rund 50 Prozent zugelegt. Dagegen hat das Gold im gleichen Zeitraum sogar minimal verloren. Grund dafür dürften die Aussichten auf einen wirksamen Corona-Impfstoff sein. Zuletzt war wieder häufiger von Experten zu hören, dass das digitale dem physischen Gold überlegen sei und sich das auf längere Sicht in der relativen Performance deutlich niederschlagen wird. Auch gegenüber den Aktienmärkten zeigt sich der Bitcoin verstärkt unabhängig. Der Bitcoin ruft sich aktuell bei vielen Anlegern verstärkt als Anlagealternative ins Bewusstsein und dieser Trend wird anhalten. Im Gegensatz zum Hype Ende 2017 haben nun auch Anleger, die sich mit Kryptobörsen nicht auskennen, einfache Möglichkeiten zum Investieren in diese neue Assetklasse. Zertifikate, Futures oder Direktkäufe über vertrauenswürdige Plattformen wie die BSDEX oder die Bison App von der Stuttgarter Börse, noch nie waren für weniger kundige Anleger Krypto-Engagements so einfach umzusetzen wie heute.

Der perfekte Sturm


Zusätzlich zur starken Nachfrage der Privatanleger kamen in den vergangenen Wochen und Monaten spektakuläre Engagements von institutionellen Anlegern hinzu. Der Bitcoin wird dadurch immer mehr in einem perfekten Sturm zu einem Höhenflug getrieben, der das ganze nächste Jahr anhalten könnte. Zwar wird es dabei immer wieder Turbulenzen und Einbrüche geben. Die Geschichte nach den bisherigen zwei Halvings könnte sich aber nach dem dritten Halving vom Mai jetzt wiederholen. Dies ist in dem logarithmischen Chart unten dargestellt. Die Kursentwicklung in den zweieinhalb Jahren vor dem Halving im Mai 2020 ist der vor dem Halving im Juli 2016 sehr ähnlich. Aktuell sind wir in der gleichen parabolischen Phase wie ein paar Monate nach dem zweiten Halving (vgl. Bitcoin-Langfristchart unten). Setzt sich die Analogie fort, könnte der Preis im Zuge einer weltweiten Hysterie in Richtung der Marke von 100.000 Dollar laufen. Das klingt zwar aus aktueller Sicht fantastisch, ist aber aufgrund der beschriebenen Gemengelage und im Hinblick auf die ausufernde weltweite Verschuldungspolitik nicht unrealistisch. In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal auf die Analyse der eher als konservativ bekannten Bayerischen Landesbank vor einem Jahr verwiesen, die darin Kurse von 90.000 Dollar für möglich hielt.