Der Investor Michael Burry (51) gilt als legendär: Während der Finanzkrise wettete er gegen den Immobilienmarkt, ging "short". Er sagte auch noch exakt für das Jahr 2007 eine Finanzkrise voraus. Am Ende gewannen er und seine Investoren Millionen. Seine Geschichte war so außergewöhnlich, dass ihn im Jahr 2015 sogar Hollywood-Star Christian Bale im oscarprämierten Film "The Big Short" verkörperte.
Auch aktuell scheint der Investor, der mit seiner Meinung gerne gegen den Strom schwimmt, alles andere als optimistisch. Denn wie die jüngste Offenlegung seines Portfolios zeigt: Michael Burry hat im zweiten Quartal alle seine Aktien verkauft. Laut amerikanischen Börsenvorschriften müssen Fondsmanager mit über 100 Millionen Dollar an Aktien innerhalb von 45 Tagen nach Ende des Quartals ein Dokument (13F) einreichen, das ihre aktuellen Aktien-Bestände zeigt. So musste auch Michael Burry mit seiner Investment-Firma Scion Asset Management blankziehen.
Alles verkauft
Der jüngste Blick ins Portfolio zeigt: Michael Burry besitzt nur noch Anteile an einem einzigen Unternehmen: Der Geo Group, spezialisiert auf den Betrieb und die Leitung von privaten Gefängnissen und psychiatrischen Einrichtungen. Laut des Dokuments besitzt er 501.360 Aktien des Unternehmens. Am 15. August, dem Tag der Offenlegung, stiegen die Aktien der Geo Group daraufhin um fast 18 Prozent auf 7,88 Dollar - der höchste Stand seit einem halben Jahr.
Im ersten Quartal war Burrys Portfolio noch weit diversifizierter: Elf Unternehmen fanden sich damals darin, darunter Alphabet, Meta, Stellantis, Bristol-Myers Squibb oder Cigna. Die Geo Group wurde somit im zweiten Quartal neu dazu gekauft. Das scheint wie eine enorme Portfolio-Umstellung - doch Burry ist dafür bekannt. Wie Yahoo Finance berichtete, reduzierte er bis zum dritten Quartal 2021 sein Portfolio innerhalb von drei Monaten von 20 Beteiligungsgesellschaften auf sechs Stück.