Nach der gestrigen EZB-Sitzung kam es an den Märkten zu gewissen Turbulenzen. Im Derivatedepot soll die Verlustgefahr begrenzt werden, weshalb noch einmal an dem einen oder anderen Stoppkurs geschraubt wird, etwa beim Lufthansa-Bonus-Cap SH7H9E. Der Basiswert fiel nun auf ein Dreimonatstief und die entscheidende Unterstützung vor der 5,50er-Schwelle stellt bereits eine bei knapp 6,20 Euro liegende Fibonacci-Marke der März-Aufwärtswelle dar. Beim mit 17 Prozent Aufgeld versehenen Derivat wird der Stop loss von 6,45 auf 6,85 Euro erhöht.

Unter Druck, allerdings ausgehend vom zuletzt erreichten Allzeithoch stand auch die Aktie von Wacker Chemie. Die 137,50er-Schwelle des Bonus-Cap-Zertifikats SH8HD3 wird insbesondere von einer Unterstützung um 150 Euro geschützt. Beim mit derzeit elf Prozent Aufgeld gehandelten Papier wird der Stopp von 149,00 auf 156,50 Euro angehoben. Und da beim SAP-Bonus-Cap HB6BVE zuletzt weiter Aufgeld aufgebaut wurde, wird dieser Stopp von 90,00 auf 97,50 Euro erhöht.

Massiv unter Druck stand zuletzt das Hapag-Lloyd-Bonus-Cap-Zertifikat HB3QUJ. Die Aktie (siehe Chart) notiert inzwischen um über 35 Prozent unter dem Mitte Mai erreichten Allzeithoch. Idealer Weise hält jetzt bereits der durch Tiefs von September 2020 und Februar 2022 definierte Aufwärtstrend Stand. Die 220er-Schwelle wird zudem vom um 269 Euro verlaufenden 200-Tage-Durchschnitt und auch bereits von einer flacheren 15-monatigen Aufwärtstrendgerade geschützt. Acht Prozent Aufgeld wurden bei dem Zertifikat bisher aufgebaut. Der Stopp wird von 229,50 auf 239,50 Euro angehoben.

Auf ein neues Hoch ist inzwischen der EUR/USD-Inliner SH8H06 gestiegen, der mit Schwellen bei 1,01 und 1,11 Dollar ausgestattet ist. Bei dem Schein kann der Stoppkurs von tiefen 2,40 auf 2,90 Euro angehoben werden. Der gestrige Umstieg bei der DAX-Inliner-Position brachte zwar Verluste bei der Neuposition HB6T49, prozentual zweistellig nachgegeben hat nach dem Verkauf aber auch noch der Vorgänger SH2XVR. Insofern haben wir Stand jetzt nichts falsch gemacht, wobei wir das Risiko direkt weiter senken, indem der Stopp auf 3,05 Euro angehoben wird.



Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.