Der Arzneimittelhersteller Dermapharm aus Grünwald bei München ist stark ins Jahr gestartet. Gut zehn Prozent mehr Umsatz im ersten Quartal steht in den Büchern, insgesamt 212,2 Millionen Euro. Ursache dafür ist die robuste Nachfrage nach Präparaten zur Stärkung des Immunsystems sowie die Partnerschaft mit dem Impfstoffhersteller Biontech. Seit Oktober stellt Dermapharm in seinem größten Werk in Brehna bei Leipzig das Vakzin her. Für das Gesamtjahr stellt Chef Hans-Georg Feldmeier 24 bis 26 Prozent mehr Erlös in Aussicht, mindestens 985 Millionen Euro. Beim operativen Gewinn für 2021 peilt Dermapharm ein Plus von 45 bis 50 Prozent an, es sollen mindestens 268 Millionen Euro werden.
Das Gros des Umsatzes mit rund 55 Prozent fährt Dermapharm mit patentfreien Markenpflegemitteln wie der medizinischen Hautpflege Physiotop ein, der zweitgrößte Bereich Arzneiimporte liefert 35 Prozent der Erlöse.
Mit Covid-19-Vakzinen für Biontech erlöst Dermapharm 2021 nach eigenen Angaben einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.
Zweites Werk für Covid-Vakzin
Seit Mai werden die Vakzine auch an einem weiteren Standort in Reinbek bei Hamburg hergestellt. Biontech erzeugt die Messenger-RNA (mRNA) und reinigt den Botenstoff. Die Boten-RNA enthält die genetischen Informationen für den Aufbau der Proteine in Körperzellen, die zur Abwehr der Corona- Viren notwendig sind.
Die nächsten Schritte in der Produktion übernimmt Dermapharm. Um die Funktionsfähigkeit der mRNA sicherzustellen, wird der Botenstoff mit Lipidnanopartikeln versehen, in Impfdosen verpackt und auf minus 70 Grad gekühlt.
Der Standort in Reinbek, wo nun monatlich 40 bis 50 Millionen Impfdosen produziert werden, gehört Dermapharms Tochtergesellschaft Allergopharma. Die Firma wurde 2020 vom Darmstädter Pharmariesen Merck erworben. Allergopharma ist Spezialist für subkutane Hyposensibilisierung und entwickelt Produkte und Therapien für Allergiebehandlungen. Partner von Biontech wurde Dermapharm durch seine Erfahrung mit Lipidnanopartikeln.
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Kursziel: 85,00 Euro
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