Die Produkte von Dermapharm kennen viele. Da ist zum Beispiel Tiroler Nussöl zum Sonnenschutz oder aber das Heuschnupfenmittel Azedil oder Vitamin-Präparate von Sikapur. Doch vielen Börsianern ist der Hersteller von patentfreien Markenarzneien, dessen Aktien erst seit Februar 2018 an der Börse notierten, noch nicht so recht geläufig. Das wird sich nicht nur mit dem Aufstieg in die DAX-Familie ändern. Seit dem 23. September ist Dermapharm zumindest in den Fokus von Fonds gerückt, die den SDax abbilden. Auch private Anleger sollten sich Dermapharm ins Depot verschreiben.
Das Unternehmen aus Grünwald bei München verfolgt stringent seine Wachstumsziele und baut neben eigenen Produkten vor allem über Zukäufe sein patentfreies Medikamenten-Imperium Stück für Stück aus. Aktuell umfasst das Portfolio mehr als 900 Arzneimittelzulassungen für rund 250 pharmazeutische Wirkstoffe. Besonders spannend ist die Beteiligung am niederländischen Cannabis-Produzenten Fyta, der Dermapharm den Zugang zum rasch wachsenden, aber stark regulierten Markt für medizinisches Cannabis sichert. Nach Unternehmensangaben gingen allein in Deutschland 2018 drei Tonnen medizinische Cannabis-Blüten gegen Rezept über den Apothekentresen. Von Januar bis Juli 2019 waren es schon dreieinhalb Tonnen. Wie von selbst verkauft sich auch das Medizinprodukt "Byte away", das Insektenstiche mit Wärme lindert. Deshalb ist die Markteinführung in den USA und Japan geplant. Später sollen Südkorea und Brasilien folgen. Die erst vor rund einem Jahr zugekaufte Firma Euromed, ein führender Hersteller von standardisierten Kräuterextrakten und natürlichen Wirkstoffen, hat in der kurzen Zeit die Umsatzerwartungen mehr als erfüllt.
So lieferte Dermapharm im ersten Halbjahr entsprechend gute Zahlen. Der Umsatz kletterte um 18,9 Prozent auf 333,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis legte um 27,1 Prozent auf 90,1 Millionen Euro zu. Die Firma ist hochprofitabel, baut weiter ihr Portfolio aus und hat lukrative Beteiligungen. Sowohl die Analysten der Commerzbank als auch die der Berenberg Bank empfehlen die Aktie zum Kauf. Dem Urteil schließt sich Börse Online an und bestätigt das Kursziel von 50 Euro bei einem Stopp-Kurs von 27 Euro.