Das Produktportfolio von Dermapharm reicht von Vitamin-, Mineralstoff- und Enzympräparaten, Dermatika und Hormonpräparaten bis hin zu Augentherapeutika und Medikamenten für die Schmerzbehandlung. Aktuell umfasst die Produktpipeline der Bayern ungefähr 50 laufende Entwicklungsprojekte für diverse Anwendungsbereiche.

Ein weiterer Grundpfeiler der Unternehmensstrategie beruht auf dem Erwerb neuer Zulassungen, neuer Produkte und neuer Tochtergesellschaften. Hier ist Dermapharm in den zurückliegenden 18 Monaten deutlich vorangekommen. 2018 hat man die Übernahme von drei Unternehmen bewerkstelligt. So wurden die Strathmann-Gruppe und die Trommsdorff-Gruppe zugekauft und außerdem 51 Prozent der BLBR GmbH erworben.

Die vollzogenen Übernahmen bringen Dermapharm einen weiteren Pluspunkt ein. Da deren Produktpalette hauptsächlich aus nicht rezeptpflichtigen Mitteln besteht, die generell höhere Margen abwerfen, verringert sich die Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Generikaprodukten, deren Preisgestaltung von den Krankenkassen stark reglementiert ist.

Auch 2019 schon zugekauft


Im Januar dieses Jahres wurde die CFP Packaging GmbH übernommen. Die Gesellschaft ist ein Spezialist für Verpackungslösungen und stellt im Jahr etwa 40 Millionen Verpackungen her, die für die eigenen Produkte verwendet werden. Im gleichen Monat wurde die spanische Euromed zugekauft, ein Hersteller von Pflanzenextrakten. Diese natürlichen Wirkstoffe dienen als Ausgangsbasis für viele natürliche Arzneiprodukte, Nahrungsergänzungsmittel sowie Kosmetika. Voraussichtlich wird Euromed dieses Jahr einen Umsatz von 70 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) in Höhe von 20 Millionen Euro erwirtschaften.

Im März 2019 schließlich übernahm Dermapharm eine 20-prozentige Beteiligung an dem niederländischen Cannabis­produzenten FYTA. Cannabis für medizinische Anwendungen soll über eine gemeinsame Tochtergesellschaft nach Deutschland importiert werden. Langfristig soll das Produktportfolio in diesem Bereich noch weiter ausgebaut werden.

Mit dieser Übernahme hat sich die Firma in einem aussichtsreichen Markt eta­bliert. Experten zufolge soll sich in den nächsten Jahren weltweit ein Markt in zweistelliger Milliardenhöhe entwickeln. Seit der Freigabe von Cannabis für medizinische Anwendungen vor gut zwei Jahren ist die Nachfrage stark gestiegen.

Der Umsatz von Dermapharm nahm 2018 um 23 Prozent auf 572 Millio­nen Euro zu. Das um Einmalkosten für den Börsengang und Übernahmen bereinigte Ebitda stieg sogar um 27 Prozent auf 143 Millionen Euro. Auch im ersten Quartal dieses Jahres setzte sich die positive Entwicklung fort. Der Umsatz erhöhte sich um 19 Prozent auf 164 Millionen Euro, das bereinigte Ebitda konnte überproportional um 21 Prozent auf 44 Millionen gesteigert werden. Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet die Gesellschaft eine Steigerung des Ebitda zwischen 17 und 22 Prozent. Mutige An­leger greifen zu.