Dabei solle es sich vor allem um langlaufende Derivate handeln. Außerhalb Europas wolle die Deutsche Bank seine Aktienhandels- und Zinshandelsgeschäfte deutlich schrumpfen oder sogar komplett schließen. Details könnten im Juli bekanntgegeben werden. Als erstes hatte die "Financial Times" darüber berichtet.

Die Deutsche Bank wollte die Informationen nicht weiter kommentieren und verwies auf Aussagen von Vorstandschef Christian Sewing auf der Hauptversammlung im Mai, wonach der Konzernumbau beschleunigt werden soll. Das Geldhaus werde zu gegebener Zeit darüber informieren. Sewing hatte vor den Aktionären "harte Einschnitte" angekündigt. Die Investmentbank müsse mehr auf ihre Stärken ausgerichtet werden, hatte der 49-Jährige erklärt und Einschnitte im Aktienhandel und im Handel mit Staatsanleihen angedeutet. Sewing setzt stattdessen auf stabile Geschäfte wie die Transaktionsbank, die Zahlungsverkehrslösungen anbietet, und die Vermögensverwaltung mit der Fondstochter DWS. Insidern zufolge sollen Details nun spätestens bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am 24. Juli verkündet werden.

Die Deutsche Bank hat bereits Erfahrung mit einer internen Bad Bank gesammelt. Dabei wird das ausrangierte Geschäft aus Transparenzgründen vom Kerngeschäft getrennt, bleibt aber auf der eigenen Bilanz. Der Abbau der Assets erfolgt dann Schritt für Schritt über Verkäufe oder natürliche Laufzeiten, sukzessive wird damit auch Kapital freigesetzt. Ihre letzte Bad Bank (NCOU) hatte die Deutsche Bank Ende 2016 nach knapp vier Jahren geschlossen. Anfangs lagerten dort risikogewichtete Anlagen im Volumen von 128 Milliarden Euro. Nachdem mehr als 90 Prozent davon abgebaut worden waren, erklärte die Bank Vollzug und übertrug die verbliebenen Portfolien auf die jeweiligen Geschäftssparten.

Anleger nahmen die Pläne positiv auf. Die gebeutelte Deutsche-Bank-Aktie legte zu Wochenbeginn fast vier Prozent zu und war damit mit Abstand größter Gewinner im Leitindex Dax.

rtr