"Wir glauben, dass er dafür geeignet ist, auch eine neue Bescheidenheit in das Unternehmen hineinzubringen", sagte Achleitner am Freitag auf einem Wirtschaftskongress der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin. Die neue Strategie ziele darauf ab, die europäische Industrie bei Geschäften in der Welt zu unterstützen - und das auf Basis einer festen Europa-Verankerung mit einem Privatkundengeschäft. Dabei wolle man das hohe Kapitalmarkt-Know-How nutzen.
Achleitner verteidigte den von ihm mitverantworteten Kurs in den vergangenen Jahren, der in einem Führungswechsel vor wenigen Monaten mündete. Man müsse auch immer die jeweiligen Umstände mitbetrachten. Die Frage, ob die damalige Führungsspitze mit dem inzwischen ausgeschiedenen Co-Chef Anshu Jain die richtige Entscheidung war, beantwortete er kurz mit "Ja". Achleitner räumte aber ein, im Nachhinein gebe es Verhaltensweisen, "die uns unerklärlich erscheinen". Die gelte es nun abzustellen.
Die Probleme der Deutschen Bank sieht Achleitner als Teil eines Strukturwandels in der Branche. "Die gesamte Finanzindustrie befindet sich in einem wirklich fundamentalen Umbruch, der noch sehr, sehr nachhaltige Konsequenzen haben wird für alle", sagte er. Davon sei auch die Deutsche Bank betroffen. Dass der Aktienkurs seines Instituts nach der Bekanntgabe der neuen Strategie, die mit Dividendenausfällen einhergeht, gesunken sein, könne nicht verwundern: "Das ist keine aufregende Erkenntnis".
Reuters