Die Deutsche Bank wird erneut von ihren Rechtsrisiken eingeholt. 14 Milliarden Dollar soll das Geldhaus wegen Tricksereien auf dem US-Immobilienmarkt zahlen. Auch wenn die Summe am Ende womöglich deutlich niedriger ausfallen wird, zeigt der Vorgang erneut, dass die Gefahren aus den zahlreichen juristischen Verstrickungen des größten deutschen Geldhauses längst nicht gebannt sind. Jeder Deutsche-Bank-Aktionär muss sich im Klaren sein, dass mit Hiobsbotschaften dieser Art auch künftig zu rechnen ist, die dann auch mal ein Jahresergebnis pulverisieren können.

An unserer grundsätzlichen Einschätzung des Papiers ändert sich nichts: Der bislang vom neuen Konzernchef John Cryan eingeschlagene Sparkurs greift bislang nicht, die operativen Erträge brechen weiter weg. Auch bei der Stärkung der Kapitaldecke ist das Geldhaus bislang nicht vorangekommen. Cryan weiß nicht recht, wo er noch ansetzen kann: Verkäufe von Töchtern und der Abbau von Bilanzrisiken sollen helfen. Dabei geht aber auch Ertragspotenzial verloren, so dass weiter über eine Kapitalerhöhung spekuliert wird. Sollten zudem etwa für den aktuellen Fall in den USA zusätzliche Rückstellungen gebildet werden müssen, wird Cryan ohnehin nicht an weiteren Kapitalmaßnahmen vorbeikommen. Was dem Geldhaus derzeit aber am dringendsten fehlt, ist eine klare, schlüssige Strategie.

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