Laut "Manager Magazin" ist auch Katars Herrschaftsfamilie gegen eine zweite Amtszeit für den Österreicher. Andere große Investoren wollen dagegen noch abwarten, wie sich die Lage der Bank entwickelt, bevor sie ein Votum abgeben. Die Deutschen Bank wollte sich zu der Debatte über einen neuen Vertrag für den 59-Jährigen am Donnerstag nicht äußern. "Das entscheidet die Hauptversammlung zu gegebener Zeit", sagte ein Sprecher.

Der einstige Investmentbanker und langjährige Allianz -Vorstand Achleitner wurde im Mai 2012 mit großen Erwartungen als Wächter bei Deutschlands größtem Geldhaus inthronisiert. Investoren werfen ihm jedoch vor, zu lange am Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen festgehalten zu haben. Er trage somit eine Mitschuld daran, dass die Deutsche Bank heute wesentlich schlechter dastehe als viele Konkurrenten. Innerhalb der Deutschen Bank und bei den Arbeitnehmervertretern genießt Achleitner dagegen hohes Ansehen. Seine Amtsführung sei sehr gut, er binde alle ein, sagte ein Insider. Bei internen Entscheidungen gebe es große Transparenz.

Die Herrscherfamilie aus Katar, die 2014 als Großaktionär bei der Deutschen Bank einstieg, ärgert sich laut "Manager Magazin" darüber, dass die Frankfurter die in Aussicht gestellten Renditen nicht lieferen. Im vergangenen Jahr gab es einen Rekordverlust von fast sieben Milliarden Euro, für 2015 und 2016 wird keine Dividende gezahlt. Scheich Hamad bin Jassim bin Jaber Al-Thani, der wie sein Cousin Hamad bin Khalifa Al-Thani 3,05 Prozent der Deutsche-Bank-Aktien hält, dringe deshalb auf einen Wechsel an der Aufsichtsratsspitze. Von beiden war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Reuters