Die Untersuchungen liefen zwar noch, schrieb die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch auf ihrer Website. Es zeichne sich aber ab, dass sich die Finanzaufsicht darauf beschränken werde, dem deutschen Branchenprimus Auflagen für ein besseres Risikomanagement zu machen. Eine genaue Quelle nannte die Zeitung für ihre Informationen nicht. Sprecherinnen der Bafin und der Deutschen Bank lehnten auf Nachfrage einen Kommentar ab.
Die Deutsche Bank kämpft derzeit an zahlreichen Fronten. Die Russland-Affäre und ein Streit mit der US-Justiz wegen Hypotheken-Geschäften aus der Zeit der Finanzkrise sind dabei die dicksten Brocken. Die Aktie der Deutschen Bank fiel aus Sorge vor einer hohen Milliardenstrafe jüngst auf den tiefsten Stand ihrer Geschichte. Frieden an einer Front dürfte die Anleger zumindest etwas beruhigen. Allerdings, darauf verwies die "Süddeutsche Zeitung", gingen die Ermittlungen der US-amerikanischen und britischen Aufsichtsbehörden im Russland-Fall weiter.
Die Bafin hatte bereits im Frühjahr bei der Deutschen Bank Milde walten lassen, als die Finanzaufsicht mehrere Sonderprüfungen ohne weitere Konsequenzen für das Frankfurter Geldhaus beendete. Dabei ging es um den Libor-Skandal um manipulierte Referenzzinssätze, Derivategeschäfte mit der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena sowie Edelmetallgeschäfte.