Die Erträge verbesserten sich dank des florierenden Investmentbanking und der Zuflüsse in der Vermögensverwaltung um fast ein Viertel. Im Geschäft mit Devisen und festverzinslichen Wertpapieren nahm die Bank - ähnlich wie ihre Rivalen aus den USA - dank des billigen Notenbankgeldes so viel ein wie seit zwei Jahren nicht, im Aktien erwirtschaftete sie sogar die höchsten Erträge seit 2008.
Aber auch in der vor der Aufspaltung stehenden Privatkunden-Sparte und im Zahlungsverkehr habe die Bank fast Rekordgewinne erwirtschaftet, betonten die Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen. Sie zogen ein positives Fazit der vergangenen drei Jahre. "Diese Ergebnisse zeigen auf einen Blick, dass die Deutsche Bank heute deutlich stärker ist als zu Beginn des Weges 2012. (...) Wir starten in die nächste Phase unserer Strategie aus einer Position der Stärke." Vorstand und Aufsichtsrat hatten am Freitag beschlossen, sich nach sieben Jahren wieder von der Postbank zu trennen. Auch die Investmentbank-Sparte soll schrumpfen.
Denn die Renditen sind längst nicht da, wo sie Fitschen und Jain den Investoren versprochen haben. Auch ohne die Teile der Bank, die nicht mehr zum Kerngeschäft gezählt werden, liegt die Eigenkapitalrendite nach Steuern trotz boomender Märkte bei 5,1 Prozent. In Aussicht gestellt hatte die Bank für das laufende Jahr aber zwölf Prozent. Die Verschuldungsquote liegt nur knapp über der Mindestanforderung, weil die Bilanzsumme durch Derivate und die Spareinlagen der Postbank-Kunden aufgebläht ist. Allein in den ersten drei Monaten wuchs die Bilanz durch den starken Dollar um 14 Prozent auf fast zwei Billionen Euro. Das kann die Bank nicht durch zusätzliche Gewinne wettmachen.
Die größte deutsche Bank hatte in dieser Woche im Skandal um manipulierte Interbanken-Zinssätze wie den Libor einen Vergleich mit den Regulierern in den USA und Großbritannien geschlossen, der sie die Rekordstrafe von 2,3 Milliarden Euro kostet. Weil die Rückstellungen dafür nicht ausreichten, schlugen im ersten Quartal noch einmal 1,5 Milliarden Euro zusätzliche Kosten ins Kontor. Obwohl diese größtenteils in der Investmentbank verbucht wurden, reichte es in der Sparte noch zu einem Gewinn von 643 Millionen (Vorjahr: 1,44 Milliarden) Euro vor Steuern. Doch die Altlasten werden die Bank weiter beschäftigen: Auch nach der Libor-Affäre hat sie 2,5 Milliarden Euro für Rechtsstreitigkeiten reserviert. rtr