Wegen des Rekordverlustes 2015, diverser Skandale und des vor sich hin siechenden Aktienkurses ist der Frust bei vielen Investoren groß. Besonders der Aufsichtsrat wird nach einer schlagzeilenträchtigen Fehde im Kontrollgremium kritische Fragen beantworten müssen. Aufsichtsrat Georg Thoma trat Ende April auf Druck seiner Kollegen zurück, weil diese ihm Übereifer bei der Aufarbeitung von Skandalen vorwarfen.
Eine Aktionärin hat zudem eine Sonderprüfungen zur Rolle von Spitzenmanagern in der Affäre um Zinsmanipulationen beantragt. Sie will klären, ob Deutschlands größtes Geldhaus 2015 eine höhere Strafe bezahlen musste, weil Vorstände und Aufsichtsräte nicht ordentlich mit den Behörden zusammengearbeitet haben.
Mehrere Großaktionäre des Frankfurter Instituts mahnen dagegen zu Ruhe. Der Aufsichtsrat des Geldhauses dürfe nicht zu stark beschädigt werden, fordern sie. Andernfalls werde die Deutsche Bank weiter destabilisiert. Im vergangenen Jahr war die Kritik der Aktionäre auf der Hauptversammlung so heftig, dass die Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen wenig später ihren Rückzug ankündigten.
Reuters