Derzeit feilen Deutsche Bank und BayernLB noch an den Details der Vergleichsvereinbarung, wie aus US-Gerichtsdokumenten hervorgeht. Spätestens am 19. September wollen beide Seiten das New Yorker Gericht erneut über den Stand der Dinge informieren beziehungsweise eine Einstellung des Verfahrens beantragen, heißt es in einem Schreiben der Anwälte an die zuständige Richterin Marcy Friedman.
Im Zentrum des Streits stehen verbriefte Immobilienkredite im Volumen von rund 810 Millionen Dollar, die die BayernLB vor der Finanzkrise von der Deutschen Bank gekauft hatte. Als der US-Häusermarkt kollabierte, erlitt die zweitgrößte deutsche Landesbank damit hohe Verluste. Der Deutschen Bank warf sie daraufhin vor, die schlechte Qualität der zugrundeliegenden Darlehen beim Verkauf bewusst verschleiert zu haben. Deutsche-Bank-Händler hätten zudem explizit auf einen Crash am US-Immobilienmarkt gewettet.
Die Deutsche Bank, die die Vorwürfe beim Bekanntwerden der Klage vor zwei Jahren zurückgewiesen hatte, sieht sich mit einer ganzen Reihe von Hypothekenklagen konfrontiert. Sie machen einen großen Teil der unzähligen Rechtsstreitigkeiten aus, für die das Geldhaus Milliarden zurückgelegt hat.
Die BayernLB hat auch von anderen Banken faule Hypothekenpapiere gekauft und sich mit einigen von ihnen bereits verglichen - unter anderem mit Morgan Stanley und der Bank of America. Wegen solch schief gelaufener Investments und der Übernahme der maroden österreichischen Bank Hypo Alpe Adria wurde die BayernLB Ende 2008 mit einer Kapitalspritze von zehn Milliarden Euro sowie Garantien über 4,8 Milliarden Euro vom Freistaat gerettet. Mit den Garantien sicherte das Land Verluste in einem Portfolio mit riskanten Wertpapieren ab. Der Vergleich mit der Deutschen Bank könnte somit am Ende positiv für die bayerischen Steuerzahler sein. "Wenn wir Zusatzerlöse erzielen, reduzieren sie die Belastungen für den Freistaat", hatte BayernLB-Finanzcheck Markus Wiegelmann kürzlich bei der Vorlage der Halbjahreszahlen erklärt.
Reuters