"Ich kann bestätigen, dass wir am US-Programm teilnehmen", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bank Schweiz am Donnerstag. Weitere Angaben wollte sie nicht machen. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" mit Hinweis auf Insider berichtet, dass sich die Bank an dem Verfahren beteilige. Deutsche Bank Schweiz habe rund 13.000 Kunden, der Anteil Amerikaner sei aber unbedeutend, so die Zeitung.
Das US-Justizministerium ermittelt seit rund fünf Jahren verstärkt gegen Schweizer Institute. Die Großbanken konnten die Verfahren bereits hinter sich bringen. UBS zahlte 780 Millionen Dollar Strafe, Credit Suisse gar 2,8 Milliarden Dollar. Gegen Julius Bär und rund zehn weitere Banken laufen Ermittlungsverfahren. Den übrigen Instituten bieten die USA das Selbstanzeige-Programm an. Das bedeutet, dass sie ihre Geschäfte offenlegen müssen und im schlimmsten Fall zu Bußen von bis zu 50 Prozent der versteckten Gelder verdonnert werden. Sie ersparen sich damit aber weitere Ermittlungen und Gerichtsverfahren.
Bis zum Auslauf der Meldefrist Ende 2013 haben rund 100 Banken in das Programm eingewilligt. Experten gehen davon aus, dass die Amerikaner in den kommenden Monaten die ersten Entscheide fällen, welche Konsequenzen die Banken zu tragen haben.
Die Deutsche Bank hatte auf der Hauptversammlung im Frühjahr eingeräumt, in rund 1000 größere Rechtsstreitigkeiten verwickelt zu sein. Von Quartal zu Quartal muss die Vorsorge dafür neu angepasst werden. Nach früheren Angaben aus Finanzkreisen dürften sich die Rückstellungen zum Jahresende auf etwa drei Milliarden Euro belaufen, zum Halbjahr waren es 2,2 Milliarden Euro.
Reuters