"Das Vertrauen der Investoren kommt zurück", sagte Analyst Andreas Pläsier vom Brokerhaus Warburg Research. "Insgesamt hat die Deutsche Bank in den vergangenen Monaten kein schlechtes Programm vorgestellt." Auch die generelle Erholung der Märkte gebe den Aktien Rückenwind. Damit sich die Titel aber auf längere Sicht im zweistelligen Bereich hielten, müsse die Deutsche Bank Fortschritte auf der Ertragsseite machen. Die Zinserträge, wichtigste Einnahmequelle für die Bank, stehen wegen der niedrigen Zinsen seit einiger Zeit stark unter Druck.

In den vergangenen Wochen hatte Bank-Chef Christian Sewing die Werbetrommel für eine Neuaufstellung gerührt. Der US-Investor Capital Group ließ sich überzeugen und kaufte sich mit 3,1 Prozent bei dem Institut ein. Positiv kam bei Investoren auch die Emission einer Nachranganleihe an, mit der die Deutsche Bank ihr Kernkapital stärkt.

Im angelaufenen Jahr sind die Papiere der Deutschen Bank die mit Abstand größten Gewinner im Dax. Dabei verbuchten sie allein in den vergangenen beiden Wochen ein Kursplus von insgesamt 25 Prozent. Das ist die stärkste Rally seit drei Jahren. Im August 2019, kurz nachdem Sewing den mehr als sieben Milliarden Euro teuren Konzernumbau verkündet hatte, waren die Titel auf ein Rekordtief von 5,78 Euro gefallen. Im Vergleich dazu ist ihr Kurs um mehr als 70 Prozent gestiegen.

rtr