In den MBS waren viele Kredite an Hausbauer gebündelt, die aufgrund schmaler Einkommen eigentlich gar keine Hypothek hätten bekommen dürfen. Viele Banken nahmen es mit den Risiken im Streben nach maximalem Profit aber nicht so genau. Als mehr und mehr Immobilienbesitzer im Zuge sinkender Immobilienpreise ihre Raten nicht mehr zahlen konnten, brach das auf zwei Billionen Dollar aufgeblähte System zusammen und löste die Finanzkrise aus. Der Zusammenbruch traf auch große Investoren, weil sie den Banken deren MBS-Pakete abgekauft hatten - ohne dass sie gewusst hätten, dass darin viele ausfallgefährdete Kredite schlummerten.
Die Klage gegen die Treuhänder ist für Großinvestoren die letzte Hoffnung auf Entschädigung. Ende 2013 hatte ein Gericht festgelegt, dass die Ansprüche gegen die MBS-Emittenten sechs Jahre nach Begebung der Papiere verjähren. Damit können sie in der Regel nicht mehr verklagt werden. Bei den Treuhändern könnte das anders sein. Sie hätten ihre Pflicht gegenüber den Anlegern verletzt, heißt es in einer der Klageschriften. Sie hätten gewusst, dass die Kreditvergabe-Vorschriften branchenweit immer laxer gehandhabt worden seien und systematisch unzureichende Sicherheiten vorlagen.
Neben der Deutschen Bank wurden die britische HSBC sowie die US-Häuser Citi, Wells Fargo, Bank of New York Mellon und US Bancorp verklagt. Zu den Klägern gehören unter anderem Blackrock und Charles Schwab.
Reuters