Die Aufräumarbeiten des im Mai 2015 angetretenen neuen Deutsche Bank-Chefs John Cryan zeigen Wirkung: 2015 steht ein Verlust von fast sieben Milliarden Euro in den Büchern - soviel hat das Institut selbst während der Finanzkrise 2009 nicht verbucht. Vor allem das Dauerthema Rechtskosten belastet das Ergebnis. Darüber hinaus schlägt inzwischen auch der Umbau des Privatkundengeschäfts mit radikalem Stellenabbau zu Buche.
Die Anleger scheinen das Vertrauen in eine rasche Genesung des Patienten Deutsche Bank verloren zu haben. Mit 17,80 Euro notiert die Aktie inzwischen so niedrig wie zuletzt auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im März 2009.
Manche werden das angesichts der Kursentwicklung in den vergangenen Monaten schon fast wieder als günstigen Einstiegskurs sehen. Doch die Risiken haben sich seitdem eher vergrößert, das Rechtsproblem wird die Bank weiter begleiten, und es könnte durchaus sein, dass doch noch eine Kapitalerhöhung nötig werden wird. Von den fehlenden mittelfristigen Ertragsperspektiven angesichts einer immer strengeren Regulierung ganz zu schweigen. Die Aktie eignet sich also derzeit allenfalls für sehr risikoorientierte Investoren und für Zocker zum Einstieg. Ansonsten: weiter beobachten.
Empfehlung: Halten
Kursziel: 24,00 Euro
Stopp: 13,50 Euro