Ausgangssituation und Signal
Am Freitagmorgen notieren die Papiere der Deutschen Bank mit 6,31 Euro um bis zu 1,2 Prozent leichter als am Vortag. In diesem Kurs ist der Dividendenabschlag in Höhe von 0,11 Euro (1,7%) inkludiert. Zum Hintergrund: Am Donnerstag hat die Deutsche Bank ihre Hauptversammlung zelebriert. Die Vorstände haben sie überlebt. Denn die anhaltenden Probleme des Konzerns sind weder eine Überraschung noch neu - die Vorstände mussten teils harsche Kritik über sich ergehen lassen.
Mit dem heutigen Dividendenabschlag notieren die Papiere des größten deutschen Bankhauses auf historischem Tief. Zur Erinnerung: Im Mai 2007 kostete eine Aktie der Deutschen Bank noch stattliche 105,77 Euro. Damit hat der Titel in zwölf Jahren 93 Prozent an Wert verloren, beziehungsweise 7,8 Prozent pro Jahr. Diese Entwicklung verdeutlicht die Notwendigkeit, sich als Anleger eine Stop-Loss-Strategie zu verinnerlichen - und strikt zu befolgen.
Die Charts im Detail
Das historische Tief sieht sehr nach weiter fallenden Notierungen aus. Der Aktienkurs bewegt sich aktuell 21 Prozent unterhalb seiner 200-Tagelinie (blaue Kurve); dies geht aus dem DIX-Indikator (Grafik unterhalb des Wochencharts) hervor. Rückblickend betrachtet ist das ein Wert, der von noch keiner richtig überverkauften Marktsituation zeugt. Damit eröffnet sich, vor diesem Hintergrund betrachtet, weiteres Abwärtspotenzial.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Deutsche Bank: Meiden / Beobachten. Ein Long-Engagement drängt sich in diesem Umfeld nicht auf. Short-Engagements könnten in Erwägung gezogen werden. Dies insbesondere in Phasen, in denen der Gesamtmarkt korrigiert. Eine Kurszielbestimmung für die Deutsche Bank AG fällt schwer, doch könnte sich an der nächsten runden Euromarke (= 6,00 Euro) eine mögliche Stabilisierung einstellen - mit der der Gefahr auf einen weiteren Durchbruch nach unten.
Nächste Widerstände: 6,68 Euro und 7,10 Euro
Nächste Unterstützungen: 6,31 Euro und 6,00 Euro
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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