Ausgangssituation und Signal
Zu früh gefreut: Am Montagmorgen ist der Aktienkurs der Deutschen Bank nach Börsenstart bis auf 7,49 Euro geklettert - ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber der Schlussnotierung vom Freitag. Doch die Freude währte nur kurz und gegen 9:40 Uhr drückten Gewinnmitnahmen das Papier nach unten; das bisherige Tagestief lag gegen 11 Uhr bei 7,01 Euro. Damit ist die Marke um sieben Euro als kurzfristige Unterstützung zu betrachten; die fallende 200-Tagelinie (blaue Kurve) bei 7,80 Euro als kurzfristiger Widerstand. Offenbar sind sich Anleger nicht schlüssig darüber, wie es die Unternehmensnachricht vom Wochenende zu bewerten gilt.
Am Sonntag wurde bekannt, dass der Konzern im 2. Quartal rund 2,8 Milliarden Euro Verlust eingefahren hat - das sind mehr als 46 Millionen Euro Verlust pro Arbeitstag. Jetzt will die Führungsriege ihren Konzern kräftig umstrukturieren: Stellenabbau, Dividendenstreichung, drastischer Abbau des Investmentbankings.
Auch wenn der Montag von hoher Volatilität beim Kurs der Deutschen Bank geprägt ist, so überzeugt doch das charttechnische Gesamtbild auf der Long-Seite. Die technische Trendwende nach oben wurde bereits Anfang Juni mit einer "Hammer-Formation" eingeleitet - gelb markiert im Tages- und Wochenchart. Seither haben sich die Notierungen um bis zu 26 Prozent verteuert. Die 21-Tagelinie (grüne Kurve) verläuft bei aktuell 6,50 Euro und verstärkt damit die horizontale Unterstützungslinie um 6,60 Euro. Der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie und Aktienkurs mutet mit seinen 10,2 Prozent (siehe Grafik unterhalb des Tagescharts) als stark überkauft an. Doch gleitende Durchschnittslinien verlaufen nun einmal sehr träge, so dass die Kurse in trendstarken Märkten ihren Durchschnitten oftmals davonlaufen.
Die Charts im Detail
Kaufen, wenn die (fundamentalen) Kanonen donnern? Die Kurse der Deutschen Bank haben in den vergangenen Jahren sehr gelitten; in dem aktuellen Kursniveau sollte damit noch immer viel Ungemach inkludiert sein. Charttechnisch überzeugt die Deutsche-Bank-Aktie mit ihrer inneren Stärke. Mehr noch: Die Chance auf eine nachhaltige Trendwende nach oben besteht auch nach dem heutigen (hoch-volatilen) Wochenstart, fort. Zwar zeigt der übergeordnete Trend natürlich weiterhin und stark nach unten. Andererseits jedoch birgt der Titel enormes Aufwärtspotenzial - siehe Monatschart. Eine erste Hürde ist an der fallenden 200-Tagelinie, bei derzeit 7,81 Euro verlaufend, zu erwarten.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Nachfolgendes Produkt der Emittentin Morgan Stanley zielt auf steigende Notierungen bei den Deutsche-Bank-Aktien ab. Der Hebel liegt bei spannenden 6,9 bei einer offenen Laufzeit. Würde der Kurs des Papiers bis auf sein bisheriges Jahreshoch (~8,40 Euro) heran klettern, so würde sich mit dem nachfolgenden Derivat ein Gewinn von knapp 120 Prozent einstellen. Anfangspositionen auf der Long-Seite könnten eröffnet werden mit anschließenden Aufstockungen im weiteren Jahresverlauf, sofern auch die Gesamtmärkte positiv tendieren.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
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Trading-Ideen
Trading-Idee | |
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Basiswert | DEUTSCHE BANK AG NA O.N. |
Produktvorstellung | Turbo |
WKN | MC22KM |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Basispreis | 6,11 |
Knock-Out-Schwelle | 6,11 |
Hebel | 6,90 |
Kurs in EUR | 1,04 |
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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