Die Nervosität bei den Investoren der Deutschen Bank hat sich offenbar ein Stück weit gelegt. Darauf deutet das Zwischenergebnis des milliardenschweren Anleihe-Rückkaufs hin, den Deutschlands größtes Geldhaus Mitte Februar angekündigt hat. In einem ersten Schritt wollte die Bank in Euro ausgegebene unbesicherte Bonds im Volumen von bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen - eingetütet hat sie aber nur 1,27 Milliarden, weil die Nachfrage nicht groß genug war. "Die relativ geringe Annahme des Kaufangebots zeigt, dass sich die Stimmung am Markt verbessert hat und es Anleger bevorzugen, weiter in den Deutsche-Bank-Anleihen investiert zu bleiben", erklärte das Institut am Dienstag. Für in Dollar ausgegebene Anleihen - hier wird ein Rückkaufvolumen von zwei Milliarden Dollar angepeilt - läuft das Programm noch.

Europaweit haben Finanztitel 2016 einen schwachen Börsenstart hingelegt, weil sich Anleger Sorgen um die Ertragslage der Banken machen. Die Deutsche Bank geriet zu Jahresbeginn allerdings besonders unter Beschuss, denn hier kommen hausgemachte Probleme - etwa die teuren Aufräum- und Umbauarbeiten im Konzern - hinzu. Die Aktie verbuchte an einzelnen Handelstagen Verluste im zweistelligen Prozentbereich. Seit Jahresbeginn verdreifachte sich zeitweise der Preis für die Absicherung eines zehn Millionen Euro schweren Pakets nachrangiger Verbindlichkeiten der Deutschen Bank gegen Zahlungsausfall auf 542.814 Euro - Rekord.

Wegen Zweifeln an der Zahlungsfähigkeit der Bank hatten Anleger auch Anleihen des Instituts in hohem Bogen aus ihren Depots geworfen. Dies trieb die Renditen kräftig in die Höhe. Besonders hart traf es dabei eine Euro-Anleihe mit einer Laufzeit bis 2019. Bis zur Ankündigung, dass dieses Papier gemeinsam mit anderen zurückgekauft werden soll, stieg dessen Rendite um etwa das eineinhalbfache auf 1,747 Prozent.

Finanzchef Marcus Schenck hatte den Rückkauf der vorrangigen Papiere damit begründet, dass die Bank den Investoren in einem schwierigen Markt Liquidität zur Verfügung stellen wolle. Positiver Nebeneffekt: Das Institut kann einen kleinen Gewinn einstreichen, indem es die Papiere unter dem Ausgabepreis zurückkauft. Der Ergebnisbeitrag liegt im ersten Quartal nach Konzernangaben bei rund 40 Millionen Euro.

Dass die Nachfrage derart gering ist, dürfte intern für Überraschung gesorgt haben. Denn Insidern zufolge hielt sich die Bank sogar eine Ausweitung des Rückkauf-Programms offen. Liquidität ist genug da: Die Bank bezifferte ihre entsprechenden Reserven per Ende 2015 auf rund 215 Milliarden Euro.

Am Dienstag schlug sich die Deutsche-Bank-Aktie etwas besser als der Gesamtmarkt und verbuchte nur leichte Kursverluste von 0,3 Prozent.

Reuters