Der "Spiegel" hatte zuvor online unter Berufung auf Justizkreise berichtet, das Landgericht habe die Anklage gegen Fitschen und vier weitere Banker wegen des mutmaßlich versuchten Prozessbetrugs bereits zugelassen. Die Gerichtssprecherin sagte dagegen, die Strafkammer habe lediglich für den Fall einer Zulassung der Anklage mit den Verteidigern mögliche Termine ab Ende April festgelegt. Mit so einer Absprache stellen Richter oft auf Vorrat sicher, dass ein Prozess im Falle einer Eröffnung rasch beginnen kann.
Die Staatsanwaltschaft München wartet nach Angaben eines Sprechers ebenfalls noch auf eine Entscheidung des Gerichts. Die
Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Zusammen mit Fitschen angeklagt sind seine Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie zwei weitere frühe Top-Manager der Deutschen Bank. Der mehr als 600 Seiten dicken Anklage zufolge sollen die Manager im Prozess um die Pleite des Kirch-Medienimperiums versucht haben, die Justiz zu täuschen, um Schadenersatzforderungen von Leo Kirch und seinen Erben abzublocken. Die Banker haben die Vorwürfe zurückgewiesen.
Reuters