von Index Radar


Chart 1 - Tageschart



Die Deutsche Bank-Aktie hat nicht nur den im Januar beginnenden Aufwärtstrendkanal nach unten verlassen sondern ist auch noch unter die 21-Tage-Linie gefallen. Sie repräsentiert den Durchschnittskurs des vergangenen Monats und hat sich bei den jüngsten Rückschlägen stets als Stabilisierungshilfe erwiesen. Doch nun blieben die Käufer aus, das signalisiert einen möglichen Meinungsumschwung am Markt.

Nach unten hat das Papier nach einer Rally von mehr als 10 Euro in drei Monaten auch jede Menge Platz - kein Wunder, dass kurzfristiger denkende Investoren nun Kasse machen wollen. Um Kursziele für eine nun drohende Abwärtsbewegung zu finden zerlegen Chartanalysen die Aufwärtsbewegung in Teile, so genannte Fibonacci-Retracements. So ist beispielsweise eine frühzeitige Bodenbildung möglich wenn der Kurs 23,6 Prozent der gesamten Gewinne seit Beginn des Aufwärtstrends wieder abgegeben hat, dies wäre bei rund 31,11 Euro der Fall - wahrscheinlich ist das auf Grund des steilen Anstiegs aber nicht.



Chart 2 - Stundenchart



Eine heftigere Korrektur kann dann bis zum 38,2-Prozent-Retracement oder sogar bis zum 50-Prozent-Retracement führen, diese Chartmarken liegen bei etwa 29,65 und 28,50 Euro. Vor allem ein Rückgang an die erstgenannte Marke ist durchaus wahrscheinlich. Anleger können davon beispielsweise mit einem Zertifikat der UBS profitieren, das Verluste der Deutschen Bank in Gewinne verwandelt und um den Faktor 10 verstärkt. Fällt die Aktie an die 30er-Marke, legt das Zertifikat dadurch um geschätzte 50 Prozent zu. Angesichts der überhitzten Situation der Aktie sind Verluste dieser Größenordnung kein Hexenwerk. Im länger zurück reichenden Wochenchart wird ersichtlich, dass das Papier immer noch rund 18 Prozent über dem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 200 Tage liegt - wenn die Aktie so schnell gestiegen ist, kam es in der Vergangenheit oft zu Einbrüchen (siehe senkrechte rote Markierungen).



Chart 3 - Wochenchart



Erst wenn die jüngsten Hochpunkte bei 33,50 Euro überwunden werden, bessert sich die Prognose für die Deutsche Bank wieder, hier liegen zahlreichen Tageshochpunkte der jüngeren Vergangenheit, offenbar wird hier regelmäßig in großem Umfang verkauft. Dieses Überangebot gilt es zu überwinden, bevor sich ein neuer Aufwärtstrend etablieren kann. Anleger können die Spekulation auf fallender Kurse durch einen Stoppkurs knapp über dieser Marke absichern.


















Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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