Ausgangssituation und Signal
Es rumort in der Gerüchteküche: Kommt es zu einer Fusion zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank? Laut informierter Kreise soll es bereits zu einem Gespräch zwischen beiden Häusern gekommen sowie mit Regierungsvertretern gekommen sein. Derzeit jedoch wiegeln alle Beteiligten ab. Dem Kurs der Deutschen Bank lässt diese Meldung am Freitagmorgen ziemlich kalt: Die Papiere des größten deutschen Bankhauses rutschen in der ersten Handelsstunde um knapp 1,3 Prozent ab. Mit einem aktuellen Kus um 9,40 Euro nähert sich der Kurs damit einer langjährigen Unterstützung an. Diese liegt bei 8,83 Euro und lässt sich bis ins Jahr 2016 zurückverfolgen. Und jetzt wird es richtig, richtig spannend.
Ein Ausbruch nach unten ist zwar nicht auszuschließen. Andererseits jedoch sollte die Kraft dieser Kursmarke nicht unterschätzt werden: Nach dem langjährigen Abwärtstrend der Anteilsscheine suchen Investoren nach Argumenten für einen Einstieg. Fusionsphantasie gepaart mit einer Unterstützung könnten die Papiere wieder interessant machen. Zudem gilt die Aktie mittelfristig als überverkauft: Die Differenz zwischen Aktienkurs und 200-Tagelinie liegt bei inzwischen 30 Prozent und damit auf einer Größe, die rückblickend betrachtet eine Erholung nahelegt - siehe Wochenchart.
Letztmalig hatten wir die Aktien der Deutschen Bank am 17. Mai bei einem Kurs von 11,02 Euro auf der Verkaufsseite besprochen. Unsere damalige Zielmarke lag bei 9,87 Euro. Diese Marke wurde zwischenzeitlich erreicht und unser damals empfohlenes Derivat konnte seither gut performen. Zeit, um Gewinne zu sichern und auf eine Erholung zu setzen.
Auf Seite 2: Die Charts im Detail
Die Charts im Detail
Kommt es langfristig zu einem Zusammenschluss beider Häuser? Viele Investoren halten eine Fusion zum jetzigen Zeitpunkt wegen der Schwäche der Deutsche-Bank-Aktie nicht für sinnvoll. Dies aber könnte sich mit einer einsetzenden Erholung mittelfristig ändern. Ohnehin dürfte sich ein Zusammenschluss beider Häuser über einen längeren Zeitraum hinziehen. Die Tiefkurse lagen am Freitag nach Börseneröffnung deutlich niedriger. Offenbar besinnen sich Anleger auf die erwähnte Unterstützung. Käme es zu einer Erholung nach oben, so wäre als erstes Kursziel die 21-Tagelinie bei rund 10,36 Euro zu benennen. Der Höchstkurs vom Mai lag bei 11,71 Euro. Genug Aufwärtspotenzial also, um auf eine Trendwende hin zu spekulieren.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion
Empfehlung der Redaktion
Nachfolgend porträtieren wir ein Hebelzertifikat, welches auf steigende Notierungen bei den Aktien der Deutschen Bank abzielt. Die Knockoutschwelle liegt gleichauf mit dem Basispreis bei 7,98 Euro und damit noch weit unterhalb der 8,83er-Unterstützung. Der Hebel beträgt 6,2 bei einer offenen Laufzeit des Derivats. Sollte die Marke von 10,36 Euro erreicht werden, so hätte sich der Preis des Produkts um mehr als 50 Prozent verteuert. Bei Kursen um 11,71 Euro würde sogar ein 140-Prozent-Gewinn locken.
Trading-Idee | |
---|---|
Produkt | Open End Turbo Long |
Basiswert | Deutsche Bank |
Produkt | MF4YD1 |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | Open End |
Basispreis | 7,9800 EUR |
Knock-Out-Schwelle | 7,9800 EUR |
Hebel | 6,198 |
Kurs Zertifikat | 1,52 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 1 ca. | 0,85 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 2 ca. | 0,45 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 1 ca. | 2,34 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 2 ca. | 3,68 EUR |
Kursmarken Aktie | |
Kurs Aktie | 9,52 EUR |
Kaufen bei Kursen ab | |
Stoppkurs 1 | 8,85 EUR |
Stoppkurs 2 | 8,45 EUR |
Zielkurs 1 | 10,36 EUR |
Zielkurs 2 | 11,71 EUR |
Manfred Ries ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.