Mit Blick auf die aktuellen Probleme bei Deutscher Bank und Commerzbank sagte er am Donnerstag dem Deutschlandfunk: "Ich glaube, dass diese Diskussion sehr überzogen ist." In der weltweiten Finanzkrise 2008 habe auch der deutsche Staat die Institute retten müssen. Inzwischen gebe es aber neue Vorkehrungen gegen solche Krisen, die die Steuerzahler schonen sollten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Staat so etwas wiederholt", sagte der Unionsobmann im Finanzausschuss des Bundestages.

Das Finanzministerium hatte einen Zeitungsbericht am Mittwoch als falsch zurückgewiesen, dem zufolge die Bundesregierung an einem Notfallplan für die Deutsche Bank für den Fall einer Schieflage arbeitet. Das Dementi hatte Minister Wolfgang Schäuble am Abend selbst noch einmal bestätigt.

Mit Blick auf den Auftritt von EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Bundestags-Europaausschuss am Mittwoch wiederholte Michelbach seine Kritik an der Niedrigzinspolitik und den Anleihenkäufen der Europäischen Zentralbank. "Die Politik (der EZB) ist gescheitert", sagte er. Draghi habe keinerlei Signale gegeben, wie und wann die Niedrigzinspolitik auslaufe. Michelbach plädierte für einen langsamen Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes, denn die verhindere eher, dass Euro-Problemländer Reformen umsetzten. "Wir wollen ganz klar die Niedrigzinsphase beenden", sagte er. Die Staaten und Banken, die die notwendigen Anpassungen nicht mitmachten, müssen die Folgen dessen selbst tragen.

rtr