Ähnliche Relationen wurden allerdings auch schon in den vergangenen Jahren aufgerufen. Hier spiegelt sich das große Misstrauen des Marktes im Hinblick auf die künftige Gewinnentwicklung wider. Dies gilt auch für andere populäre Kennzahlen: Mit einem KBV von 0,4 liegen die Titel rund 60 Prozent unter ihrem Buchwert. Für Value-Investoren eigentlich ein Grund zum Einstieg. Nicht selten erzielen Firmen die so deutlich unter Buchwert notieren allerdings Verluste oder weisen eine geringe Rentabilität auf.
Dies trifft beispielsweise auf die Deutsche Bank zu, deren Gesamt- und Eigenkapitalrendite 2015 und 2016 negativ war. 2018 will die Bank wieder "einen Nettogewinn und eine wettbewerbsfähige Ausschüttung" erreichen, sagte Vorstandschef John Cryan bei der Zahlenvorlage am Freitag. Große Wunder sind aber nicht zu erwarten: Analysten rechnen mit einem Nettogewinn von 1,6 Mrd. Euro und einer Eigenkapitalrendite von mageren 2,9 Prozent.
Über die Bewertungsseite sind vorerst keine Kurstreiber zu erkennen. Lediglich der aktivistische Finanzinvestor und Großaktionär Cerberus könnte dafür sorgen, dass die Bank schneller als erwartet mit der Restrukturierung vorankommt und die Rendite wieder anzieht. In der Vergangenheit haben die Amerikaner schon mehrfach Erfolge mit ihren Investments erzielt. Die Hauptversammlung am 24. Mai könnte sich daher als Weichenstellung erweisen.
Börsengang der Tochter DWS
Kurzfristig wird der Teilbörsengang der Fondstochter DWS am 23. März für Schlagzeilen sorgen. Ob die Emission ein Erfolg wird, ist noch offen. Das ursprüngliche Ziel, 25 Prozent der DWS zu einem Wert von rund zwei Mrd. Euro zu veräußern, wird wohl nicht erreicht. Rund 50 Millionen Aktien sollen platziert werden, die Frankfurter erhoffen sich davon bis zu 1,8 Mrd. Euro.
Die Fantasie ist auch hier begrenzt: Als eigenständige Organisationseinheit gibt es keine belastbare Langfristhistorie der DWS. Auch die Wahl der Rechtform als Kommanditgesellschaft auf Aktien könnte Investoren abschrecken. Zudem rechnet die DWS 2018 mit Einnahmen, die leicht unter dem Vorjahr liegen dürften.
Finanzwerte bald wieder unter Stress?
Auch die allgemeine Stimmungseintrübung im Bankensektor sollten Anleger im Blick behalten. Gute Orientierung liefert der Libor/OIS- oder auch TED-Spread, der zuletzt kräftig gestiegen ist und auf dem höchsten Stand seit 2012 notiert. Der Libor gibt den Zins an, zu dem sich Banken unbesichert Geld untereinander leihen können, während der nahezu risikolose OIS-Satz den Zins widerspiegelt, der für eintägige Verbindlichkeiten über Nacht berechnet wird. Der Libor/OIS-Spread ist somit ein Gradmesser für die Ausfallwahrscheinlichkeit der Geschäftspartner.
Gleiches gilt für die Kreditausfallversicherungen - kurz CDS - auf die Deutsche Bank. Ende Januar lagen die CDS noch bei 65 Basispunkten, aktuell bei 90. Noch sollte der Anstieg aber nicht überbewertet werden, im Herbst 2016 stand der Wert bei 230.
Recht unspektakulär sieht hingegen das Kursbild aus. Mit Kursen von 12,70 Euro steht der Wert über einer breiten Unterstützung, die zwischen 12,20 bis 12,50 Euro verläuft. Auf der Oberseite lauern Widerstände bei 15 und um 17,50/18 Euro. Saisonal betrachtet rückte die Aktie in den vergangenen zehn Jahren im März im Durchschnitt um rund fünf Prozent vor, auch der April war meist positiv, während Juni bis September häufig schwach ausfielen.
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Empfehlung der Redaktion
Die implizite Volatilität der Deutschen Bank-Aktie von etwa 30 Prozent liegt auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Marktteilnehmer rechnen mit stärkeren Schwankungen. Entsprechend attraktiv sind die Konditionen von Inline-Optionsscheinen. Die Grenzen sollten daher nicht zu eng gesetzt werden.
Einen guten Mix bietet die WKN SC8Q1T: Auf der Südseite liegt die kritische Grenze bei 10,50 Euro, während Richtung Norden Platz bis 18 Euro besteht. Bis zum oberen Limit könnte die Aktie somit um rund 40 Prozent steigen und müsste zudem die im Chart knapp unter der 18er-Marke eingezeichnete Barriere überwinden. Das Risiko besteht somit primär bei weiter fallenden Kurse. Bleiben die Grenzen aber bis zum Laufzeitende Mitte September unberührt, klettert der Inliner um 62 Prozent, was einer Rendite von 120 Prozent p.a. entspricht.
Anleger sollten sich aber von den hohen Performance-Chancen nicht blenden lassen. Im Gegenzug ist auch das Risiko erhöht: Berührt die Aktie eine Schwelle, verfällt das Papier wertlos. Setzen Sie daher nur kleine Summen. Auch ein vorzeitiger Verkauf bietet sich je nach Entwicklung an.
Basiswert | Deutsche Bank |
---|---|
Kurs Basiswert |
12,7 |
Produkt | Inline-Optionsschein |
WKN | SC8Q1T |
Emittent | Societe Generale |
Bewertungstag | 21.09.2018 |
Oberes Limit |
18 |
Unteres Limit | 10,50 |
Maximalrendite | 62% |
Maximalrendite p.a. |
122% |
Maximale Auszahlung |
10 EUR |