Die Deutsche Bank muss damit zwei Prozentpunkte mehr Kapital vorhalten als eine "normale" Bank. In der obersten Kategorie der G-SIB wird nur die US-Investmentbank JPMorgan geführt, der die Regulierer einen Zuschlag von 2,5 Prozentpunkten auf das Kapitalpolster auferlegt haben. Die G-SIB-Liste, die einmal pro Jahr aktualisiert wird, wurde am Freitag in Basel veröffentlicht.
Der FSB überwacht im Auftrag der G20-Staaten die Risiken für das weltweite Finanzsystem. Er bewertet die Banken nicht allein nach ihrer Größe, sondern auch nach dem Risiko, das in ihren Geschäften steckt und daran, wie vernetzt sie im weltweiten Finanzsystem sind. Denn das ist entscheidend dafür, welche Folgen eine Schieflage für die Branche und darüber hinaus hätte. Unter diesen Gesichtspunkten hat die Bank of America in den Augen der Regulierer an Gefährlichkeit verloren. Sie rutscht von der zweiten in die dritte Kategorie, die einen Aufschlag von 1,5 Prozent auf ihre Kapitaldecke braucht.
Insgesamt ist die Liste um eine Bank kürzer geworden. Die skandinavische Nordea und die Royal Bank of Scotland, die seit ihrer Schieflage in der Finanzkrise drastisch geschrumpft ist, fielen aus der Liste heraus. Frankreich hat mit BNP Paribas, Societe Generale, Credit Agricole und der nach einem Jahr wieder aufgenommenen Groupe BPCE vier global systemrelevante Banken. In der vierten Kategorie mit einem Kapitalaufschlag von einem Prozent finden sich weiterhin die schweizerischen Großbanken Credit Suisse und UBS einsortiert.