Die Aktie der Deutschen Bank stieg im frühen Handel am Montag gut ein Prozent. Investoren begrüßen es, dass Bankchef John Cryan ein wichtiges Etappenziel bei der Neuaufstellung des verlustreichen Geldhauses erreicht hat.
Die Deutsche Bank will zunächst 40 Millionen Aktien oder 20 Prozent der DWS-Anteile über die Börse an den Markt geben. Der Preis soll sich in einer Spanne von 30 bis 36 Euro je Aktie bewegen. Sollte die Nachfrage nach den Papieren besonders groß sein, behält sich die Deutsche Bank vor, weitere 10 Millionen Aktien oder 5 Prozent der DWS-Anteile zu platzieren, wie das Geldhaus am Sonntagabend in Frankfurt mitteilte.
Die DWS soll durch die Loslösung wendiger werden und die Deutsche Bank um ein paar Milliarden reicher. Über Nippon Life als Ankerinvestor war bereits im Vorfeld spekuliert worden. Zwischenzeitlich war von einem Anteil von bis zu 10 Prozent die Rede.
Die Mehrheit der Anteile soll aber bis auf Weiteres bei der Deutschen Bank verbleiben. Auch durch die gewählte Rechtsform und die Besetzung des Aufsichtsrats will Deutschlands größtes Geldhaus sicherstellen, dass es weiter das Sagen hat: Die DWS wird als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) firmieren. Bei dieser Rechtsform werden bestimmte wichtige Entscheidungen nicht von der Hauptversammlung getroffen, sondern vom persönlich haftenden Gesellschafter - in diesem Fall also von der Deutschen Bank. Den Aufsichtsratsvorsitz wird Deutsche-Bank-Vorstand Karl von Rohr übernehmen.
Die DWS, die bis vor kurzem noch Deutsche Asset Management hieß, gehört zu den größten Vermögensverwaltern in Europa. In Deutschland ist sie einem breiten Publikum vor allem über ihre Fonds bekannt. Die Gesellschaft verwaltet Vermögen von rund 700 Milliarden Euro und verdiente im vergangenen Jahr vor Steuern 725 Millionen Euro.
Der Börsengang wird im geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse stattfinden, dem sogenannten Prime Standard. Dies ermöglicht der DWS später den Aufstieg in einen Index der Dax (DAX 30)-Familie. Sie gilt als heißer Kandidat für den MDAX der mittelgroßen Konzerne.
Die künftigen Aktionäre - und auch die Deutsche Bank selbst - sollen am geschäftlichen Abschneiden durch hohe Dividenden teilhaben. Der Plan ist, 65 bis 75 Prozent des Nettoergebnisses auszuschütten./stk/ben/das