Auch hier soll offensichtlich kein Stein auf dem anderen bleiben: Zehn Top-Manager, darunter sechs Neueinsteiger, sollen dem künftigen Vorstand des Geldhauses angehören. Die bisherige Führungselite wird stark ausgedünnt, ganze Managementebenen fallen weg.

So müssen unter anderem Finanzchef Stefan Krause und Investmentbanking-Chef Colin Fan gehen. Doch das wird nur der Anfang des personellen Umbaus sein, der an der Spitze beginnt, dem jedoch Tausende von Arbeitsplätzen insbesondere im Privatkundengeschäft, aber auch im Investmentbanking zum Opfer fallen werden. Soviel steht fest: Was der neue Chef Cryan hier beginnt, ist der wohl gravierendste Umbau beim größten deutschen Geldhaus in den vergangenen Jahrzehnten.

Der bringt auch für Aktionäre zunächst bittere Pillen mit sich. So müssen die Anteilseigner erst einmal auf Dividenden verzichten, und der Umbau wird die Bank mit hohen Kosten belasten, von zusätzlichem Störfeuer aus den zahlreichen Rechtsrisiken ganz abgesehen. Dennoch hatte sich die Bank zuletzt so in ihren Problemen verfahren, dass nur ein solcher radikaler Neuanfang ihr die Chance gibt, wieder auf die Beine zu kommen. John Cryan zeigt, dass er es offensichtlich ernst meint, und das ist die gute Botschaft.

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Einschätzung der Redaktion



Anleger sollten die Entwicklung zunächst weiter beobachten. Risikofreudige Investoren können die günstige Bewertung als Chance für einen Einstieg sehen. Nicht auszuschließen ist, dass die Bank im nächsten Jahr nochmal kursbelastend den Kapitalmarkt anzapft. Weitere Details sowie die ausführlichen Quartalszahlen wird die Bank am 29. Oktober vorlegen.

Empfehlung: Beobachten

Ziel: 29,00 Euro

Stopp: 23,50 Euro