Diese Bereiche waren bisher auf mehrere Schultern verteilt. Außerdem ernannte die Bank den derzeitigen Chef der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Michael Ilgner, zum Leiter des weltweiten Personalressorts. Geplant ist, dass der ehemalige Wasserball-Nationalspieler in den Vorstand aufrückt, sobald er die Genehmigung der Finanzaufsicht hat.

Die Deutsche Bank steckt derzeit mitten im größten Umbau ihrer Geschichte. Sie schließt den Aktienhandel, stutzt andere Sparten im verlustreichen Investmentbanking zurecht und stellt auch in anderen Geschäftsbereichen vieles auf den Kopf. Weltweit fallen in den kommenden drei Jahren rund 18.000 Stellen weg. "Angesichts der Größe der Aufgabe ist es erforderlich, dass ein Vorstandsmitglied sich voll und ganz auf diese tiefgreifende Transformation konzentriert und den Umbau über alle Bereiche unserer Bank hinweg vorantreibt", erklärte Aufsichtsratschef Paul Achleitner.

BISHERIGE PERSONALCHEFIN HÖRT AUS PRIVATEN GRÜNDEN AUS


Ilgner werde seinen Posten Anfang März zunächst als Generalbevollmächtigter übernehmen, erklärte die Bank. Er folgt Pippa Lambert, die ihren Rücktritt aus privaten Gründen bereits vor längerer Zeit angekündigt hatte und die den Konzern nun Ende April 2020 verlassen wird. Mehrere Insider erwarten, dass die Aufsichtsbehörden Ilgner erst in gut einem Jahr oder sogar noch später grünes Licht für den Vorstandsposten geben. Was dann mit den Aufgaben von Campelli passiere, stehe noch nicht fest. Aktuell sei wichtig, dass die Deutsche Bank ein eigenes Ressort für Personalfragen habe, hieß es. Positiv sei auch, dass Ilgner aus Deutschland heraus arbeite. Lambert wurde vorgeworfen, dass sie zu viel Arbeitszeit in Großbritannien verbracht habe.

Bislang war für Personalfragen Deutsche-Bank-Vizechef Karl von Rohr zuständig, der auch das Deutschlandgeschäft leitet und im Vorstand für das Privatkundengeschäft und die Vermögensverwaltung zuständig ist. Auf diese Rollen werde von Rohr sich nun konzentrieren, sagte Achleitner. Nachfolger von Campelli in der Vermögenskundensparte wird der bisherige Europachef des Geschäftsfelds, Claudio de Sanctis. Er wird auch Mitglied des Group Management Committees, das unterhalb der Vorstandsriege um Bankboss Christian Sewing angesiedelt ist.

rtr