Deutschlands größtes Geldhaus profitierte auch von einem deutlich ausgeweiteten Kreditvolumen, wodurch vor allem im Firmenkundengeschäft die seit Jahren unter Druck stehenden Zinseinnahmen stiegen. Unter dem Strich blieb die Bank dennoch in der Verlustzone stecken.
"In der aktuellen Krise konnten wir robuste Zahlen präsentieren und haben eine starke Leistung dabei gezeigt, unsere Kunden in all unseren Kerngeschäften zu unterstützen", sagte Bankchef Christian Sewing. Das Investmentbanking lief auch bei den US-Wettbewerbern besser als im Vorjahr, weil viele Kunden wegen der Corona-Krise mehr handelten und Beratungsbedarf hatten. Allerdings dürfte das nicht so anhalten: Die extreme Volatilität und Kundenaktivität im März werde sich zumindest teilweise normalisieren, erklärte die Bank. Die Erträge der Investmentbank würden sich daher im restlichen Jahresverlauf nicht auf dem Niveau des ersten Quartals halten können und 2020 insgesamt nur leicht höher gegenüber dem Vorjahr sein.
Im ersten Quartal steigerte die Bank ihre Erträge in der Investmentbanking-Sparte, die sie im Zuge ihres Konzernumbaus verschlankt hatte, um 18 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Im Privatkundengeschäft stiegen die Einnahmen um zwei Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Die mit Firmenkunden erwirtschafteten Erträge stagnierten bei 1,3 Milliarden Euro.
Vor Steuern verdiente die Deutsche Bank von Januar bis März 206 Millionen Euro, das war knapp ein Drittel weniger als im ersten Quartal 2019. Unter dem Strich - nach Abzug von Zinszahlungen für Nachranganleihen - stand ein Minus von 43 Millionen Euro zu Buche. Hier hatte die Deutsche Bank im Vorjahresquartal noch einen Gewinn von 97 Millionen Euro erzielt. Im gesamten Jahr 2019 hatten die Frankfurter einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro erwirtschaftet - es war der fünfte Jahresverlust in Folge.
rtr