Mit Kursabschlägen von über sechs Prozent hat die Aktie der Deutschen Bank auf die am Mittwoch morgen vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal reagiert. Mit einem Nettogewinn von gut einer Milliarde Euro lag das größte deutsche Bankhaus zwar leicht über den Erwartungen der Analysten und konnte zudem den siebten Quartalsgewinn in Folge ausweisen. Dennoch reagierte der Markt mit Blick auf die konjunkturellen Risiken des Ukraine-Kriegs negativ. Enttäuscht zeigten sich Analysten teilweise auch von der Kostenentwicklung.
Vorstandschef Christian Sewing sieht sich mit den Zahlen jedoch im oder über dem Plan. "Wir haben den höchsten Quartalsgewinn seit neun Jahren erwirtschaftet", sagte der Bankchef, der zwar gleichzeitig die Jahresziele nochmal bestätigte, aber auch auf ein zunehmend herausforderndes Umfeld hinwies. Die Ukraine-Krise habe das Potenzial, die Jahresergebnisse 2022 zu beeinflussen, so Sewing. So soll 2022 eine Rendite nach Steuern von acht (erstes Quartal: 8,1) Prozent erreicht werden, bis 2025 soll sie auf über zehn Prozent klettern.
Im ersten Quartal waren die Konzernerträge um ein Prozent auf 7,3 Miliarden Euro gestiegen. Deutlichen Zuwächsen im Investmentbanking standen dabei Rückgänge im Beratungs- und Emissionsgeschäft gegenüber. Die Erträge im Unternehmens- und Privatkundengeschäft legten zu, aber auch die Risikovorsorge im Kreditgeschäft musste deutlich angehoben werden.
Einschätzung der Redaktion:
Deutsche-Bank-Chef Sewing selbst räumt inzwischen ein, dass die Jahresziele der Bank durch die Folgen des Ukraine-Kriegs ins Wackeln geraten könnten. Damit spielt er insbesondere auf die zunehmenden konjunkturellen Risiken an, die Experten dazu veranlassen, die Wachstumsprognosen peu a peu zu senken. Trotz Milliardengewinn, Fortschritten beim Konzernumbau und der Aussicht auf erste Zinsanhebungen der EZB, von der die Banken eigentlich profitieren, ist ein Investment in die Deutsche Bank derzeit nur hartgesottenen Anlegern zu empfehlen.
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