So werde es kein in der Finanz- und Versicherungsbranche befürchtetes Verbot von Provisionen in der Anlageberatung geben, sagte ein Branchenexperte. "Das heißt, Banken können weiterhin Gebühren von Vermögensverwaltern etc. erhalten, um ihre Produkte zu verkaufen", präzisierte er. Zudem solle der grenzüberschreitende Kapital- und Liquiditätsfluss leichter werden, was grenzüberschreitende Geschäfte von Banken erleichtern würde.
Auch solle das Umfeld für Fintechs, Risikokapital und Wachstumskapital verbessert werden, und erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik soll in der gesetzlichen Rentenversicherung das Umlageverfahren durch eine Anlage am Kapitalmarkt erweitert werden. Diese teilweise Kapitaldeckung soll laut Koalitionsvertrag "als dauerhafter Fonds von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle professionell verwaltet werden und global anlegen". Zur Umsetzung des Projekts der "Aktienrente" erhalte die Deutsche Rentenversicherung 2022 laut Planung aus Haushaltsmitteln in einem ersten Schritt einen Kapitalstock von zehn Milliarden Euro.
Während die Anteile der Deutschen Bank im kaum bewegten Dax um 0,6 Prozent auf 11,518 Euro stiegen, gewannen die der Commerzbank im ebenfalls moderat freundlichen MDax 0,6 Prozent auf 6,49 Euro.
Diese positiven politischen Signale kommen zur rechten Zeit, denn das Zinsumfeld bleibt für die Banken eher schwierig. Während sich die Anleger in den USA bereits auf mehrere Zinserhöhung einstellen, zeichnet sich für den lockeren Geldkurs der Europäischen Zentralbank noch keine konkrete Änderung ab.
dpa-AFX