Und wieder geht es abwärts für die Deutsche Bank und die Commerzbank. Die Aktien befinden sich weiter im Sinkflug, weil die Commerzbank mehr Risiko-Rückstellungen bilden muss und die Deutsche Bank Aktien in Russland vermisst.
Erst hatte es gut ausgesehen: Im Herbst hatten die Deutsche Bank Aktie und die Commerzbank Aktie stark zuleget. Für die Deutsche Bank ging es von Oktober bis Ende Januar um 71 Prozent bergauf. Doch dann kam die Banken-Krise und weitere Probleme. Vom Zwischenhoch ist man bereits wieder gute 30 Prozent entfernt. Und jetzt tun sich neue Sorgen auf:
Deutsche Bank-Aktie unter Druck: Jetzt verkaufen?
Am Montag meldet Reuters, die Deutsche Bank vermisse Aktien in Russland. Was sich kurios anhört und die Aktie mit nach unten schickt, hat folgenden Hintergrund: Durch die Sanktionen gegen Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs gab es Probleme mit den ADR-Aktien. Diese sind nämlich nicht die Original-Aktien, sondern nur ein Anrecht auf eine Aktie. Nun sollen russische Banken ohne die Aufsicht der Deutschen Bank Aktien umgewandelt haben. Reuters schreibt dazu: "Fehlbetrag aufgrund Russlands, das es Anlegern ermöglicht, einige Hinterlegungsscheine in lokale Aktien umzuwandeln, ohne dass die Banken „eingreifen oder beaufsichtigen“ konnten."
Zudem schreibt Reuters: "Der Nettoerlös aus dem Aktienverkauf dürfte „erheblich niedriger“ sein als der aktuelle Marktpreis." Insgesamt ist auch dies wieder ein kleiner Schlag für die Deutsche Bank, die einfach nicht zur Ruhe kommt. Der Aktienkurs büßt heute um 1,37 Prozent auf 9,04 Euro ein. Insgesamt sorgt dies dafür, dass der Chart weiter schlecht aussieht und die Deutsche Bank-Aktie nun erstmal einen Boden finden muss. Zwar ist die Aktie mit einem KGV von 4,1 für 2024 und einer Dividendenrendite von 7,21 Prozent nicht schlecht bewertet und Analysen sehen ein Potential von 50 Prozent - doch wir raten aktuell zum Abwarten bis die Deutsche Bank Aktie einen Boden gefunden hat.
Commerzbank muss mehr Rückstellungen bilden
Noch mehr verliert heute die Commerzbank-Aktie. Sie büßt zur Mittagszeit 2,83 Prozent auf 9,35 Euro ein. Denn aufgrund eines Urteils des EuGH muss die Commerzbank für ihre polnische Tochter mBank weitere Risikorückstellungen bilden - und das belastet. Bereits in der Vergangenheit hatte die Commerzbank hier Rückstellungen gebildet. Wie auch bei der Deutschen Bank sorgt diese Meldung bei der Commerzbank dafür, dass der Kurs weiter abwärts rauscht. Allerdings ist hier noch nicht Hopfen und Mal verloren. Denn im Chart unten ist ersichtlich, dass der Aufwärtstrend noch hält und die Aktie nun versuchen könnte, Unterstützung auf der 200-Tage-Linie (grün) zu erhalten. Gelingt dies und die Aktie hält sich, dann würde die 200-Tage-Linie einen guten Einstieg bedeuten. Rauscht das Papier aber durch die Unterstützung, so ergibt sich ein Verkaufssignal.
Insgesamt sieht auch bei der Commerzbank die Bewertung mit einem KGV von 4,8 für 2024 und einer Dividendenrendite von 7,42 Prozent nicht schlecht aus. Die Analysten bei Bloomberg schreiben der Bank-Aktie ein Potenzial von 42 Prozent zu.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.