Das sind rund 500 Millionen Euro weniger als sie 2018 gezahlt hatten. Dennoch hielt die Bankenlobby an ihrer Kritik an den Währungshütern fest, die Entlastung gehe nicht weit genug. "Der Staffelzins ist leider nur ein halbherziger Schritt der EZB", erklärte der Verband.

Die EZB hatte am Donnerstag unter anderem die Strafzinsen für Banken auf 0,5 Prozent von 0,4 Prozent angehoben, wenn diese überschüssige Gelder bei der Notenbank horten. Zugleich kündigten die Währungshüter aber eine Staffelung an, so dass ein Teil der Überschussliquidität der Banken von den Strafzinsen ausgenommen wird. Ohne diese Staffelung wären dem BdB zufolge die Kosten für deutsche Banken auf rund drei Milliarden Euro jährlich gestiegen.

Für die Deutsche Bank sinkt die Belastung durch die Strafzinsen nach Berechnungen der US-Bank JP Morgan um 200 Millionen Euro, für die Commerzbank um rund 100 Millionen Euro. Sprecher der Deutschen Bank und der Commerzbank erklärten am Freitag, die beiden Banken rechneten mit Entlastungen durch den Staffelzins, wollten sich aber zur Höhe nicht äußern.

EUROPAS BANKEN MÜSSEN 2,2 MILLIARDEN WENIGER ZAHLEN


Die Banken im Euro-Raum müssen den BdB-Berechnungen zufolge künftig jährlich knapp fünf Milliarden Euro an Strafzinsen zahlen und damit 2,2 Milliarden Euro weniger als zuletzt. Ohne die Staffelung wäre die Belastung demnach auf rund neun Milliarden Euro gestiegen.

Die Bankenlobby befürchtet aber, dass durch das neue Anleihenkaufprogramm der EZB der Druck auf die Banken weiter zunimmt. Es werde im Endeffekt dazu führen, dass die Überschussliquidität der Geldhäuser weiter steigt und den Anlagedruck der Institute erhöht. Im Juli besaßen deutsche Banken 600 Milliarden Euro an überschüssigen Geldern.

rtr