Die Daten fielen unerwartet gut aus. "Wir hatten mit einem Sondereffekt wegen der milden Witterung und der Lage der Arbeitstage rund um Weihnachten gerechnet", sagte Ralph Solveen von der Commerzbank, der in den nächsten Monaten wieder eine leichte Abschwächung erwartet. Fachleute rätseln, wie es weiter geht. Denn das Ifo-Geschäftsklima hatte sich zuletzt den dritten Monat in Folge eingetrübt und die schlechteste Stimmung der Firmenchefs in Deutschland seit über einem Jahr signalisiert. "Offen bleibt, was im Frühjahr passiert", sagte Rees. "Ist die schlechtere Stimmung in den Unternehmen von den Turbulenzen an den Finanzmärkten verursacht worden oder hat sich das Geschäftsumfeld tatsächlich eingetrübt?"
"KONJUNKTUR HAT ZUM JAHRESWECHSEL KEIN TEMPO VERLOREN"
Das Ministerium sprach von einem sehr guten Start ins neue Jahr und blickte verhalten nach vorn: "Insgesamt ist eine moderate Erholung der Industriekonjunktur im ersten Quartal zu erwarten." Im Januar legte die Produktion allein in der Industrie kräftig um 3,2 Prozent zu. Dabei schafften die Hersteller von Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen mit 5,3 Prozent das größte Plus. Im Ausbaugewerbe, wo etwa Klempner, Elektriker, Maler und Glaser arbeiten, ging es sogar um 17,6 Prozent bergauf. Die Energieerzeugung stagnierte weitgehend.
"Die heutigen Produktionsdaten haben mehr als verdeutlicht, dass die Konjunktur entgegen den Sorgen vieler zu Jahresbeginn nicht an Tempo verloren hat", sagte BayernLB-Experte Stefan Kipar. Die Industrie hatte im Januar zwar den zweiten Monat in Folge weniger Aufträge eingesammelt. Doch der Rückgang fiel mit 0,1 Prozent minimal aus.
Reuters