Der Rücksetzer folgt auf einen deutlichen Anstieg im Januar, der sogar kräftiger ausfiel als bisher bekannt. Zudem verweisen die Statistiker auf den hohen Auftragsbestand, der sich mit dem jetzigen Rückgang etwas normalisiert habe. Hintergrund ist die coronabedingte Knappheit an Vorprodukten, die sich mit dem Ukraine-Krieg noch verstärken dürfte. Als Folge haben viele Unternehmen Probleme, die eingehenden Aufträge überhaupt abzuarbeiten.

Die Nachfrageschwäche im Februar kam vor allem aus dem Ausland. Von dort gingen 3,3 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat. Sowohl von außerhalb der Eurozone als auch aus dem Währungsraum selbst kamen deutlich weniger Aufträge. Die Inlandsaufträge gingen nur leicht um 0,2 Prozent zurück.

Nach Produktgruppen fiel die Februar-Schwäche breit aus: Investitionsgüter wurden 2,8 Prozent weniger bestellt als im Vormonat, die Aufträge für Vorleistungsgüter gingen um 1,9 Prozent zurück. Konsumgüter waren dagegen etwas stärker gefragt als im Monat zuvor.

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, wertete den Auftragsrückgang als Ausrutscher. Wie auch das Bundesamt verwies er auf den hohen Auftragsbestand. "Die deutsche Industrie kann den Auftragsrückgang im Februar also leicht verschmerzen." Ohnehin seien gut gefüllte Auftragsbücher kein Garant für eine gut laufende Konjunktur. "Solange Rohstoffe und Vorprodukte fehlen, wird der Auftragseingang immer mehr zu einer Größe ohne praktische Relevanz."/bgf/eas