Der Maschinenbau etwa tritt auf der Stelle - das Neugeschäft stagnierte nach Angaben des Branchenverbands VDMA im Juli. Während die Bestellungen aus Deutschland um sechs Prozent zurückgingen, stiegen die Auslandsaufträge um vier Prozent. "Die zunehmenden Ausfälle im Russlandgeschäft konnten durch ein Plus in außereuropäischen Staaten und durch ein in diesem Monat starkes Großanlagengeschäft überkompensiert werden", erklärte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.
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IRLAND OBENAUF - FRANKREICH HINKT HINTERHER
Auch die Industrie in der Euro-Zone wächst kaum noch und spürt zunehmend die Folgen der Sanktionen gegen Russland. Der Einkaufsmanagerindex sank von Juli auf August um 1,1 auf 50,7 Punkte, blieb aber noch oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Allerdings fiel das Barometer auf den tiefsten Stand seit Juli. In Deutschland rutschte der Index um einen auf 51,4 Punkte. Während es in Irland so kräftig nach oben ging wie seit Ende 1999 nicht mehr, hinkt Frankreich seinen Euro-Partnern deutlich hinterher. Die dortige Industrie musste die stärksten Einbußen seit Mai 2013 hinnehmen. "Dass auch der Industriemotor Deutschland an Drehmoment verloren hat und auch Spanien und die Niederlande einen Dynamikverlust erlitten haben, ist alles andere als ermutigend", erklärte Markit.
Die Schwäche der Euro-Zone bekommt auch die britische Industrie zu spüren. Deren Geschäfte legten im August so langsam zu wie seit 14 Monaten nicht mehr, denn die Währungsunion ist Großbritanniens wichtigster Handelspartner. Auch in China verlor die Industrie an Tempo. Der amtliche Einkaufsmanagerindex fiel im August stärker als erwartet auf 51,1 Punkte, nach einem 27-Monats-Hoch im Juli. "Der Stimmungsrückgang ist vor allem auf den Immobilienmarkt zurückzuführen", sagte NordLB-Experte Frederik Kunze. Das Barometer von Markit und der Großbank HSBC rutsche sogar auf 50,2 Zähler und signalisierte damit fast einen Stillstand. Das Barometer basiert auf einer Umfrage unter kleineren privaten Firmen, während sich die Daten des nationalen Statistikamts auf Großunternehmen stützen.
Reuters