Mit recht ordentlichen Zahlen bestätigt der Finanzkonzern sein stabiles Geschäftsmodell. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer erneut hohen Ausschüttung.
Auf den ersten Blick ist die Aktie von Deutsche Pfandbriefbank ein Schnarcher. Sie notiert heute etwas niedriger als vor sechs Jahren, als das aus Hypo Real Estate herausgelöste profitable Pfandbriefgeschäft an die Börse gebracht wurde. Gleichwohl konnten Anleger zwischenzeitlich immer mal wieder gut verdienen. Dreh- und Angelpunkt einer gelungenen Spekulation ist die Dividende, die der Finanzkonzern in einer stattlichen Höhe zahlen kann. Sie bildet einen Bewertungsboden und der Dividendentermin die Bühne für Kursgewinne.
So hat es sich ausgezahlt einzusteigen, wenn die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Aktionäre wieder gut bedient werden. Wer dann vor dem Dividendentermin wie-er verkaufte, konnte etwa von Juli 2021 bis Ende April 2022 rund 33 Prozent Kursgewinne einfahren. Danach hat die Aktie aber konsolidiert und das Startniveau von 2021 wieder erreicht. Die Halbjahreszahlen tragen die Spekulation auf jeden Fall. Und weil die Bank sogar Eigenkapital aufgebaut hat, könnte es mehr geben.
Deutsche Pfandbriefbank finanziert Immobilien und öffentliche Infrastrukturprojekte. Als einer der größten Emittenten von Pfandbriefen gibt es einen leichten Zugang zu Finanzierungsquellen. Die Vorgaben des Pfandbriefgesetzes sorgen zudem dafür, dass nicht so hohe Risiken getragen werden. Entsprechend konservativ ist auch die Struktur des Portfolios. Und das setzt sich 2022 fort. Die Eigenkapitalquote ist sogar angestiegen. Das Unternehmen hat gegenüber den gesetzlichen Vorgaben einen hohen Puffer, der bereits die künftig noch strengeren Vorgaben der Aufsichtsbehörden erfüllt.
Und trotz dieser Vorsicht und des Gegenwinds im Immobiliengeschäft konnte Pfandbriefbank im ersten Halbjahr das operative Vorjahresergebnis fast erreichen. Im zweiten Quartal lag der Vorsteuergewinn sogar über dem des Vorjahres. So deutet heute schon einiges darauf hin, dass die Dividendenschätzung von BÖRSE ONLINE mit 85 Cent pro Aktie nicht zu optimistisch ausgefallen ist. Bei einer angenommenen Dividendenrendite von sechs Prozent könnte der Kurs im kommenden Frühjahr bei 14 Euro landen.