Wer hätte das gedacht. Im Autoland Deutschland treibt ausgerechnet ein ehemaliger Staatskonzern die Elektromobilität voran. Der elektrisch betriebenen Kleintransporter der Deutschen Post ist ein großer Erfolg. Mitte 2018 geht in Düren in Nordrhein-Westfalen ein zweites Produktionswerk für den StreetScooter in Betrieb. 20.000 Elektrofahrzeuge will die Deutsche Post jährlich produzieren. Die Nachfrage ist enorm - vor allem aus den mittleren und kleinen Betrieben. Deshalb wird auch schon an branchenspezifischen Elektro-Lieferwagen getüftelt, die mehr Reichweite haben sollen, eine höhere Last transportieren können und schneller als die verfügbaren Modelle fahren können. Und doch ist die E-Sparte im Post-Konzern in punkto Umsatz im Moment nicht viel mehr als ein Nebenschauplatz.
Dass die Deutsche Post in den vergangenen Jahren vom Langweiler zum Börsenstar mutierte, ist dem wachsenden Welthandel, aber vor allem dem Boom im Online-Handel zu verdanken. In den wachstumsstarken Schwellenländern ist die Deutsche Post unter den großen Logistikkonzernen führend vertreten Der grenzüberschreitende Online-Handel soll bis 2020 zweimal so schnell wachsen wie der des E-Commerce im Inland. Auch deshalb haben die Bonner ihr Paketnetzwerk zuletzt auf Irland, Rumänien, Kroatien und Bulgarien ausgeweitet. Bis Ende 2018 will die Deutsche Post in allen wichtigen europäischen E-Commerce-Märkten vertreten sein und den grenzenlosen Versand abwickeln.
Bei den Zahlen sorgte besonders die Expresssparte für Freude. Das operative Ergebnis legte deutlich zweistellig zu. Insgesamt stieg der Konzernumsatz in den Monaten von April bis Juni um 4,4 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 11,8 Prozent auf 841 Millionen Euro. Mit dem zweiten Quartal präsentierten die Bonner das siebte Quartal in Folge Bestmarken. Der positive Trend beim Umsatz und operativen Ergebnis sollte sich auch im dritten Quartal, die Zahlen werden am 9. November veröffentlicht, fortsetzten.
Seit Februar 2016 läuft die Aktie wie am Schnürchen. Der Aufwärtstrend ist weiter intakt. Das Kursplus seit Jahresanfang beläuft sich auf rund 28 Prozent. Zuletzt erreichte der DAX-Titel Notierungen von mehr als 40 Euro. Gemessen an der Erstnotiz von 21 Euro aus dem Jahr 2000 fehlt nicht mehr allzu viel, dann hätte sich der Kurs verdoppelt.
Und doch bildet das Kursniveau die Wachstumsperspektiven des Konzerns nicht ab. Für die Analysten der Privatbank Berenberg ist die Post-Aktie unterbewertet. Sie stufen die Aktie mit "Kaufen" und einem Kursziel von 45 Euro ein. Die Experten der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas halten sogar 50 Euro für angemessen. Sie betonen die gute Wettbewerbsposition des Logistikers. Unter den guten Aussichten für einen hohen Cash-Flow, sei die Aktie zu billig.
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Empfehlung der Redaktion
Spekulative Anleger setzten mit einem günstigen klassischen Call auf höhere Notierungen. Das Aufgeld beträgt gerade einmal 3,5 Prozent, trotzdem bietet der Schein ein Omega von fünf. Das heißt, sollte die Aktie innerhalb von sechs Monaten das Kursziel der Berenberg-Bank erreichen, würde der Schein um rund 70 Prozent zulegen.
Basiswert | Deutsche Post |
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Produkt | Klassischer Call |
WKN | CX78L7 |
Emittent | Citigroup |
Laufzeit | 17.12.18 |
Bezugsverhältnis | 0,10 |
Basispreis | 36,00 € |
Kurs des Calls | 0,55 € |
Omega | 5,00 € |
Innerer Wert | 0,40 € |
Spread | 0,01 € |